Der digitale Vermögensverwalter 21Shares hat bei der SEC einen Antrag für einen spot Dogecoin ETF eingereicht. Dieser Schritt folgt ähnlichen Anträgen von Konkurrenten und wirft Fragen zur Marktakzeptanz von Memecoins auf. Analysten sehen eine realistische Chance für eine Genehmigung, doch die Risiken bleiben hoch.
In einem potenziell marktverändernden Schritt hat der digitale Vermögensverwalter 21Shares bei der US-Börsenaufsicht SEC einen Antrag zur Auflage eines spot Dogecoin ETFs eingereicht. Dieser Vorstoß folgt auf ähnliche Anträge der Konkurrenten Bitwise und Grayscale und signalisiert ein wachsendes Interesse an regulierten Anlageprodukten für alternative Kryptowährungen jenseits von Bitcoin und Ether. Die Dogecoin Foundation (House of Doge) unterstützt die Marketingbemühungen, was die Community-Bindung unterstreicht. Details zu Gebühren oder dem Ticker-Symbol stehen noch aus, Coinbase Custody ist als Verwahrer vorgesehen.
Der geplante ETF soll den Preis von Dogecoin (DOGE) direkt abbilden. Ursprünglich 2013 als Scherz-Währung und Fork von Lucky Coin (selbst ein Bitcoin-Fork) gestartet, hat sich DOGE etabliert. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 24,2 Milliarden US-Dollar rangiert der Memecoin als achtgrößte Kryptowährung. Trotz seiner humorvollen Ursprünge hat Dogecoin eine bemerkenswert loyale Community und eine signifikante Marktpräsenz aufgebaut, was seine Attraktivität für ETF-Emittenten erklärt, die auf breitere Akzeptanz spekulieren.
Für 21Shares ist der Dogecoin ETF-Antrag Teil einer strategischen Produkterweiterung. Bislang konzentrierte sich das Angebot auf spot ETFs für Bitcoin (BTC) und Ether (ETH). Bereits im Februar reichte das Unternehmen einen Antrag für einen spot Polkadot (DOT) ETF ein, gefolgt von einem Antrag für einen spot XRP (XRP) ETF im Vorjahr. Diese Diversifizierung deutet darauf hin, dass 21Shares eine breite Palette an Krypto-Assets über regulierte Vehikel zugänglich machen will, um unterschiedliche Investoreninteressen abzudecken.
Emittenten werden versuchen, viele verschiedene Dinge zu starten und sehen, was funktioniert.
Bloomberg ETF-Analyst James Seyffart bezeichnete diese Vorgehensweise als „Spaghetti-Kanonen-Strategie“. Emittenten testen demnach aus, welche Krypto-Assets bei der neu besetzten SEC-Führung auf Genehmigungsbereitschaft stoßen könnten. Seyffart und sein Kollege Eric Balchunas schätzten die Genehmigungswahrscheinlichkeit für einen spot Dogecoin ETF in diesem Jahr auf 75%. Die Wettplattform Polymarket sieht die Chancen aktuell bei 64%, was die gespannte Erwartung im Markt widerspiegelt und potenzielle Fiatverluste bei Ablehnung impliziert.
Parallel zum US-Antrag kündigte 21Shares eine Partnerschaft mit House of Doge an, um ein physisch besichertes Dogecoin Exchange-Traded Product (ETP) an der Schweizer Börse SIX zu lancieren. Dieses Produkt wird unter dem Ticker „DOGE“ gehandelt und weist eine vergleichsweise hohe Gesamtkostenquote (TER) von 2,5% auf. Dieser Schritt unterstreicht das globale Interesse an Dogecoin und die Bemühungen, regulierte Anlageoptionen auch außerhalb der USA anzubieten, trotz der inhärenten Volatilität.
DOGE ist mehr als nur eine Kryptowährung: Es stellt eine kulturelle und finanzielle Bewegung dar, die weiterhin die Mainstream-Akzeptanz antreibt.
Duncan Moir, Präsident von 21Shares, hebt damit die Bedeutung von Dogecoin über seine reine Funktion als Asset hinaus hervor. Er betont, dass das ETP Investoren einen regulierten Zugang zu diesem „spannenden Projekt“ biete. Diese Darstellung zielt darauf ab, Dogecoin als ernstzunehmendes Investment zu positionieren, trotz seiner memetischen Ursprünge und der damit verbundenen Risiken einer hohen Volatilität und Abhängigkeit von Social-Media-Trends und prominenten Unterstützern.
Die formale Bestätigung (Acknowledgment) der SEC für die Anträge von Grayscale und 21Shares im Februar startete den offiziellen Überprüfungsprozess, der bis zu 240 Tage dauern kann. Dies ist keine Garantie für eine Genehmigung, aber ein notwendiger Schritt. Nach der überraschenden Genehmigung der spot Bitcoin ETFs im Januar, trotz der bekannten Skepsis des ehemaligen SEC-Vorsitzenden Gary Gensler, herrscht nun verhaltene Hoffnung auf eine offenere Haltung der Behörde gegenüber weiteren Krypto-ETFs, auch wenn regulatorische Hürden bestehen bleiben.