7,5 Billionen US-Dollar: Neuausrichtung in Geldmarktfonds?

Die US-Geldmarktfonds-Industrie verwaltet über 7,5 Billionen US-Dollar. Regulatorische Änderungen und die Zinspolitik der Fed könnten eine signifikante Neuausrichtung dieser Gelder auslösen. Dies hätte erhebliche Auswirkungen auf das Finanzsystem.

Die Vermögenswerte in US-Geldmarktfonds haben ein Allzeithoch erreicht. Am 10. September 2025 beliefen sie sich auf 7,30 Billionen US-Dollar, was einem Anstieg von 43,82 Milliarden US-Dollar gegenüber der Vorwoche entspricht. Geldmarktfonds gelten als sichere Anlage, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.

Ein erheblicher Teil dieser Gelder könnte sich nach neuen Anlagemöglichkeiten umsehen, da die Renditen sinken und die US-Notenbank (Fed) möglicherweise die Zinsen senkt. Dies könnte zu Veränderungen in der Nachfrage nach kurzfristigen Schuldtiteln führen.

Die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hat im Juli 2023 Änderungen an den Regeln für Geldmarktfonds verabschiedet, um deren Widerstandsfähigkeit und Transparenz zu verbessern.

Die Änderungen beinhalten erhöhte Mindestliquiditätsanforderungen und die Einführung von Liquiditätsgebühren, um Anleger vor ‚Runs‘ auf Geldmarktfonds in Zeiten von Marktstress zu schützen. Die SEC hat eine neue obligatorische Liquiditätsgebührenstruktur für institutionelle Prime- und steuerbefreite Geldmarktfonds eingeführt.

Eine Zinssenkung durch die Fed würde traditionelle Geldmarktinstrumente wie Schatzanleihen und kurzfristige Commercial Papers weniger attraktiv machen. Investoren könnten sich nach renditestärkeren, risikoreicheren Anlagen umsehen.

Es gibt jedoch auch Warnungen vor einer Zinssenkung. Kritiker argumentieren, dass dies die Inflation erneut anheizen und den US-Dollar als Reservewährung gefährden könnte.

Die USA sehen sich mit einer steigenden Staatsverschuldung konfrontiert. Etwa 23 Cent von jedem Steuerdollar fließen in die Zinszahlungen für diese Schulden.