Ethereum: EOF fällt aus Fusaka-Upgrade – Was nun?

Die Ethereum-Community hat eine kontroverse Entscheidung getroffen: Das geplante EVM Object Format (EOF) wird aus dem kommenden Fusaka-Netzwerkupgrade entfernt. Diese Kehrtwende, getrieben von technischen Bedenken und Community-Feedback, hat weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft der Smart Contracts auf Ethereum.

Die Ethereum-Community hat eine wichtige Richtungsentscheidung getroffen. Nach intensiven Debatten und deutlichem Gegenwind innerhalb der Entwicklerkreise wurde das EVM Object Format (EOF) aus dem kommenden Fusaka-Netzwerkupgrade entfernt. Diese Entscheidung, getroffen nach sorgfältiger Abwägung technischer Risiken, markiert einen signifikanten Punkt in der fortlaufenden Evolution des Netzwerks. Lest weiter, um die Hintergründe und Konsequenzen für die Ethereum-Roadmap zu verstehen.

Das Fusaka-Upgrade, eine Kombination der geplanten Fulu- und Osaka-Upgrades, stellt einen zentralen Meilenstein dar. Es ist aktuell für das dritte oder vierte Quartal 2025 angesetzt, genaue Termine sind jedoch, wie bei solchen großangelegten Netzwerkupgrades üblich, noch Gegenstand der Feinabstimmung und können sich je nach Fortschritt der Entwicklungsarbeit noch verschieben.

EOF war ursprünglich als integraler Bestandteil von Fusaka konzipiert. Dieses Format sollte mittels spezifischer EIPs eine neue Struktur für Smart-Contract-Bytecode einführen. Die Idee war, Code und Daten zu trennen und eine einmalige Validierung bei Deployment zu ermöglichen, was die Effizienz der Ethereum Virtual Machine (EVM) potenziell stark verbessert hätte. Eine erweiterbare und versionierte Containerstruktur war das technische Kernstück.

Die technische Unsicherheit und die potenziellen Risiken im Zusammenhang mit EOF wurden als zu groß eingeschätzt, um eine Implementierung im Rahmen des Fusaka-Upgrades zu rechtfertigen. Die Stabilität des Netzwerks hat hier absolute Priorität.

Während eines Entwicklercalls am 28. April eskalierten die technischen Bedenken deutlich. Die Sorge, dass die Integration von EOF das Upgrade verzögern oder die Netzwerkstabilität gefährden könnte, führte zur Entscheidung. Tim Beiko, Protocol Support Lead bei der Ethereum Foundation, bestätigte via X die Entfernung von EOF aus Fusaka, um Verzögerungen abzuwenden und die Netzwerkgesundheit zu sichern.

Wichtig ist die Klarstellung von Tomasz Kajetan Stańczak, Co-Executive Director der Ethereum Foundation. Er betonte, dass die EOF-Diskussionen explizit nichts mit dem unmittelbar bevorstehenden Pectra-Upgrade (geplant 7. Mai) zu tun haben. Pectra wird ohne EOF ausgerollt und alle Vorbereitungen verlaufen planmäßig. Diese Unterscheidung ist für die kurzfristige Planung der Validatoren und Nutzer entscheidend.

Stańczak fügte hinzu, dass das Fusaka-Upgrade (erwartet zwischen September und Oktober 2025) weiterhin intensiv diskutiert wird. Auch ohne EOF wird es andere wichtige EIPs integrieren. Dazu gehören unter anderem EIP-7594 (Peer Data Availability Sampling) und EIP-7892 (Blob Parameters Only Hardfork). Diese EIPs zielen ebenfalls auf Skalierungs- und Effizienzverbesserungen ab.

Die Entfernung von EOF demonstriert die engagierte Natur der Ethereum-Community. Sie zeigt die Bereitschaft, komplexe technische Entscheidungen partizipativ zu treffen und das Wohl des gesamten Netzwerks über einzelne Features zu stellen. Obwohl EOF nun draußen ist, bleibt Fusaka ein bedeutendes Upgrade für die zukünftige Skalierung und Leistungsfähigkeit von Ethereum. Die Integration anderer EIPs wird das Netzwerk auf kommende Herausforderungen vorbereiten.