Die Welt der Kryptowährungen erlebt eine bemerkenswerte Phase, besonders im Bereich der Stablecoins. Diese digitalen Währungen, deren Wert an traditionelle Assets gekoppelt ist, entwickeln sich rasant von einem Nischenprodukt zu einem zentralen Element des globalen Finanzsystems. Wir beleuchten, wie neue Initiativen und steigendes institutionelles Interesse die Krypto-Adoption beschleunigen.
In den letzten Monaten erlebte die Kryptowelt eine bemerkenswerte Entwicklung, getrieben vom Aufstieg der Stablecoins. Diese reserve-gesicherten Assets sind zu einem zentralen Bestandteil des globalen Finanzsystems avanciert. Mit wachsendem institutionellem Interesse und fortschreitenden rechtlichen Rahmenbedingungen steigt der Markt erheblich. Fünf bedeutende Stablecoin-Initiativen positionieren sich nun als Schlüssel zur Crypto-Adoption in naher Zukunft.
Tether, der unangefochtene Marktführer im Stablecoin-Segment, plant einen strategischen Neustart in den USA mit einer dezidierten, dollar-basierten Stablecoin. Während Tethers USDt (USDT) bereits die größte Stablecoin weltweit ist und immense Liquidität für Kryptohandelspaare bietet, stand das Unternehmen historisch im Fokus regulatorischer Bedenken bezüglich Reservennachweis und finanzieller Transparenz.
Eine inländische Stablecoin würde sich von der internationalen Stablecoin unterscheiden.
Ein prominenter Neuzugang ist Trumps USD1, lanciert Anfang März 2025 von World Liberty Financial (WLFI), einem Projekt mit Verbindungen zur Trump-Familie. Diese dollar-gesicherte Stablecoin, aufgebaut auf der BNB Chain und Ethereum, erreichte schnell eine Marktkapitalisierung von über 2 Milliarden Dollar. Kritiker sehen angesichts der Nutzung des Präsidenten-Brandings und Trumps potenziellem Einfluss auf Stablecoin-Politik einen klaren Interessenkonflikt.
Einen bahnbrechenden Schritt unternahmen die US-Banken Custodia und Vantage, indem sie die erste bankenausgegebene Stablecoin namens Avit emittierten. Dieses auf Ethereum basierende ERC-20-Token tokenisiert US-Dollar-Sichtguthaben. Custodia-CEO Caitlin Long bezeichnet Avit als einen „echten Dollar“, da er Mittel auf Abruf tokenisiert, vergleichbar mit Girokonto-Einlagen.
Avit ist ein „echter Dollar“, da es Mittel tokenisiert, die Kunden auf Abruf abheben können, ähnlich wie Girokonto-Einlagen.
Auch globale Zahlungsdienstleister drängen in den Stablecoin-Markt. Stripe testet ein US-Dollar-basiertes Stablecoin-Produkt für den Einsatz außerhalb der USA, basierend auf der Akquisition des Stablecoin-Zahlungsnetzwerks Bridge. Diese Entwicklung folgt auf die Ausweitung der USDC-Unterstützung für Nutzer in über 70 Ländern und markiert einen ernsthaften Wiederaufbau der Krypto-Strategie von Stripe seit 2021.
Parallel dazu lancierte die First Abu Dhabi Bank (FAB), die größte Bank der VAE, eine Dirham-gesicherte Stablecoin auf dem ADI-Netzwerk. Dieses Projekt in Partnerschaft mit lokalen Holdinggesellschaften wie Sirius International Holding, zielt darauf ab, signifikanten Einfluss auf verschiedene Branchen wie Finanzen, Handel und Gewerbe auszuüben, vorbehaltlich der Zentralbankgenehmigung.
Das breite Interesse wird durch die Expansion der Stablecoin-Unterstützung bei globalen Zahlungsunternehmen wie Visa und Mastercard sowie Finanzinstitutionen wie SBI VC Trade unterstrichen. Mastercard erweiterte seine Partnerschaft mit OKX für Stablecoin-Kartenoptionen. Visa integriert Stablecoin-Zahlungen mit Stripe und Bridge in Lateinamerika. SBI VC Trade in Japan plant die Unterstützung für USDC, nachdem regulatorische Hürden für ausländische Stablecoins gelockert wurden.