Warren Buffett, der legendäre Investor und hartnäckige Bitcoin-Kritiker, tritt als CEO von Berkshire Hathaway ab. Seine jüngsten Äußerungen zur Fiatwährung und Inflation sorgen in der Krypto-Community für Aufsehen. Interpretieren seine Worte eine unbeabsichtigte Unterstützung für dezentrale Währungen?
Nach mehr als fünf Jahrzehnten als Vorstandsvorsitzender von Berkshire Hathaway tritt Warren Buffett, einer der einflussreichsten Investoren der modernen Finanzgeschichte, ab. Diese Zäsur markiert nicht nur das Ende einer Ära im traditionellen Finanzwesen, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf Buffetts langjährige und unerschütterliche Kritik an Bitcoin und Kryptowährungen. Seit 1970 hat Buffett ein Imperium aufgebaut, das 169 Milliarden US-Dollar umfasst, basierend auf seiner Fähigkeit, langfristige Werte zu erkennen.
Buffetts Skepsis gegenüber Bitcoin und Kryptowährungen ist legendär. Im Jahr 2018 beschrieb er Bitcoin als „wahrscheinlich Giftkügelchen im Quadrat“ und prophezeite, dass es zu einem „schlechten Ende“ kommen würde.
Diese Bemerkungen waren nur der Anfang einer Reihe von scharfen Kritiken. In jüngerer Zeit hat Buffett Bitcoin als „Glücksspieltoken“ ohne intrinsischen Wert bezeichnet. Während er die Blockchain-Technologie als „genial“ anerkannte, hat er die Kryptowährung selbst konsequent abgelehnt. Diese Haltung steht im Gegensatz zu vielen Entwicklungen im digitalen Finanzbereich und prägt seine öffentliche Wahrnehmung.
Während seiner letzten Aktionärsversammlung äußerte Buffett Bedenken hinsichtlich der Stabilität der US-Dollar-Währung. Er warnte davor, dass Regierungen dazu tendieren, ihre Währungen über die Zeit hinweg zu entwerten, was schwerwiegende Folgen habe. Dies, so Buffett, sei der „natürliche Lauf der Regierung“.
„Wenn Sie Leute haben, die die Währung kontrollieren, können Sie Papiergeld ausgeben, und das werden Sie“, sagte er. „Der natürliche Lauf der Regierung ist es, die Währung im Laufe der Zeit weniger wertvoll zu machen, und das hat wichtige Konsequenzen.“
Obwohl diese Bemerkungen ohne direkten Bezug zu Bitcoin gemacht wurden, interpretierten Krypto-Anhänger sie schnell als ungewollte Unterstützung für eine dezentralisierte, nicht-staatliche Währung. Carl Menger, ein bekannter BTC-Kommentator, argumentierte, dass Buffetts Worte nahelegten, es sei klug, „viele andere Währungen“ neben dem US-Dollar zu besitzen, und dass eine dezentralisierte Währung dieses Problem lösen könnte.
Die Reaktionen aus der Krypto-Gemeinschaft waren vielfältig und pointiert. Teddy Fusaro, Präsident von Bitwise Invest, rief Investoren auf, „sich einige Bitcoins zu besorgen“, da Buffetts Warnung als starkes Signal für Diversifizierung in Kryptowährungen gesehen werden könne. Michael Saylor von MicroStrategy bezeichnete Berkshire Hathaway erneut als „Berkshire des 20. Jahrhunderts“, im Gegensatz zu seiner eigenen aggressiven Bitcoin-Investitionsstrategie.
Obwohl Buffett sich weiterhin gegen direkte Investitionen in Bitcoin ausspricht, hat er kürzlich in Nu Holdings investiert, eine brasilianische Digitalbank, die auch mit Kryptowährungen handelt. Diese Investition könnte als eine Art Kompromiss gesehen werden, da Nu Holdings zwar eine Kryptowährungsplattform hat, aber nicht direkt in Bitcoin investiert, sondern sich auf andere Kryptowährungen und Technologien wie Uniswap und Chainlink konzentriert. Dies zeigt eine differenziertere Haltung gegenüber dem breiteren Krypto-Ökosystem.
Buffett ist nicht der einzige Finanzexperte, der Kryptowährungen skeptisch gegenübersteht. Andere bekannte Investoren wie Howard Marks und John Paulson sehen in Bitcoin keine intrinsischen Werte und betrachten es als riskante Investition. Auch Peter Lynch hält sich fern, obwohl er die Blockchain-Technologie versteht. Diese kritischen Stimmen repräsentieren eine traditionelle Sichtweise auf Vermögenswerte.