Experte gibt zu: Warum meine Bitcoin-Prognose falsch war

Die Welt der Kryptowährungen überrascht immer wieder. Ki Young Ju, CEO von CryptoQuant, musste nun eine peinliche Kurskorrektur seiner Bitcoin-Prognose vornehmen. Seine ursprüngliche bärische Einschätzung basierte auf traditionellen On-Chain-Daten, doch der ungeahnte Einfluss institutioneller Investoren hat die Spielregeln fundamental verändert.

In der volatilen Welt der Kryptowährungen hat Ki Young Ju, der CEO von CryptoQuant, seine früheren Marktaussichten signifikant revidiert. Noch im März 2025 prognostizierte er das Ende des Bitcoin-Bullenzyklus und erwartete eine bearische oder seitwärts gerichtete Phase für die nächsten sechs bis zwölf Monate. Diese Prognose basierte auf einer umfassenden Analyse verschiedener On-Chain-Indikatoren. Nun, nur wenige Monate später, räumt er ein, dass seine ursprüngliche Einschätzung verfrüht und fehlgeleitet war.

Seine ursprüngliche bärische These stützte Ki Young Ju auf eine Reihe von On-Chain-Indikatoren wie den BTC PnL Index, MVRV, SOPR und NUPL. Diese Metriken deuteten im März darauf hin, dass neue Liquidität ausblieb und große Investoren („Whales“) ihre Bitcoin-Bestände potenziell abstoßen würden. Er argumentierte, dass basierend auf diesen Indikatoren und historischen Mustern keine signifikanten positiven Marktbewegungen zu erwarten seien, sondern eher ein Übergang in eine Konsolidierungs- oder Abwärtsphase bevorstehe.

Meine frühere Prognose war fehlgeleitet. Die Marktdynamik hat sich signifikant verändert, insbesondere durch den zunehmenden Einfluss institutioneller Investoren.

Die entscheidende Erkenntnis, die zur Kurskorrektur führte, ist laut Ju der signifikante und wachsende Einfluss institutioneller Investoren. Ein Hauptfaktor hierbei sind die Bitcoin-ETFs. Diese Finanzprodukte ermöglichen es institutionellen Akteuren, in Bitcoin zu investieren, ohne direkt die Kryptowährung handeln zu müssen. ETFs haben laut Ju geholfen, den Verkaufsdruck am Markt zu absorbieren und gleichzeitig für eine stabilisierende Wirkung zu sorgen. Dieser institutionelle Kapitalfluss verändert die Spielregeln fundamental.

Die Einführung und steigende Akzeptanz von Bitcoin-ETFs hat den Markt auf mehrere Arten beeinflusst. Sie bieten institutionellen Investoren eine regulierte und strukturierte Investitionsmöglichkeit, was die Marktnachfrage und -liquidität erhöht. Zudem tragen sie dazu bei, die Marktvolatilität zu reduzieren, indem sie langfristig orientierte Investitionen fördern. Ki Young Ju hebt hervor, dass diese institutionellen Einflüsse die traditionellen Zyklustheorien und On-Chain-Daten, auf die er sich zuvor stützte, in Frage stellen und eine Neubewertung erfordern.

Die alten Modelle und Indikatoren, die in der Vergangenheit zuverlässige Signale lieferten, sind in der aktuellen Marktumgebung nicht mehr ausreichend. Man muss die Auswirkungen institutioneller Einflüsse berücksichtigen.

Die Anerkennung der veränderten Marktdynamik durch Ki Young Ju impliziert eine Evolvierte Zyklustheorie. Während traditionelle Analysen stark auf On-Chain-Metriken und historische Muster fokussierten, erfordert die Integration institutioneller Investoren und Produkte wie ETFs die Einbeziehung neuer Variablen. Ju betont, dass die alten Modelle, die einst verlässlich waren, in der aktuellen Marktumgebung nicht mehr ausreichen. Zukünftige Prognosen müssen den institutionellen Kapitalfluss und dessen Auswirkungen einbeziehen, um genauer zu sein.

Die Revision hat weitreichende Implikationen für Investoren und Marktteilnehmer. Sie signalisiert, dass die traditionellen Regeln und Muster der Krypto-Marktanalyse einer Neubewertung bedürfen. Investoren sind angehalten, ihre Strategien an die veränderten Bedingungen anzupassen. Die zunehmende institutionelle Beteiligung durch ETFs könnte zu einer stabileren Marktphase führen, was insbesondere langfristige Investitionen attraktiver machen könnte, auch wenn die Volatilität nie ganz verschwinden wird.