Elton John vs. KI-Gesetz: „Krimineller Diebstahl!“

Musiklegende Elton John schlägt Alarm wegen britischer KI-Gesetze. Der umstrittene Gesetzentwurf erlaubt Tech-Firmen, Werke für KI zu nutzen, ohne Urheber zu entschädigen. Ein heißer Streit zwischen Kreativ- und Tech-Industrie bricht aus.

Der legendäre Musiker Elton John hat sich vehement gegen die Pläne der britischen Regierung im Bereich des Urheberrechts und künstlicher Intelligenz (KI) ausgesprochen. Es geht um einen umstrittenen Gesetzesentwurf, der Technologieunternehmen erlauben würde, KI-Modelle mit urheberrechtlich geschützten Werken zu trainieren, ohne die Zustimmung der Urheber einzuholen oder sie dafür zu entschädigen. Diese Vorgaben, bekannt als der „Data and Access Bill“, sehen vor, dass Unternehmen KI auf kreativen Materialien wie Musik, Literatur und Kunst trainieren dürfen, es sei denn, der Urheber widerspricht aktiv. Die Kontroverse spaltet die Kreativ- und Tech-Industrie.

Der Gesetzesentwurf ist „Diebstahl auf großem Maßstab“ und die Regierungsbeamten sind „absolute Verlierer“.

Elton John, mit über 300 Millionen verkauften Platten, äußerte in einem BBC-Interview seine tiefe Enttäuschung. Er betrachtet das Gesetz als „Diebstahl auf großem Maßstab“ und nannte Regierungsbeamte „absolute Verlierer“. Seine Hauptsorge gilt jungen Künstlern. Diese hätten nicht die Mittel, ständig zu überprüfen, wie ihre Werke von großen Tech-Unternehmen genutzt werden, und könnten ihre Rechte nicht effektiv durchsetzen. Paul McCartney schloss sich der Kritik an und warnte in einem offenen Brief vor der Ausbeutung kreativer Arbeit durch KI.

Die Gefahr ist für junge Künstler, sie haben nicht die Mittel, um ständig zu überprüfen oder gegen Big Tech zu kämpfen.

Der „Data and Access Bill“ stieß im Parlament auf Widerstand. Das House of Lords stimmte für eine Änderung, die Offenbarung der Trainingsdaten und Zustimmung der Urheber vorschrieb. Diese wurde jedoch vom House of Commons abgelehnt, was den Gesetzesentwurf in eine ungewisse Zukunft schickt. Elton John drohte sogar mit rechtlichen Schritten und forderte den Premierminister auf, die Rechte der Künstler zu schützen. Er nannte die vorgeschlagenen Änderungen „kriminell“, da sie junge Kreative ihrer „Erbschaft und Einkünfte berauben“.

Ein weiterer wichtiger Punkt in Johns Kritik ist der fundamentale Unterschied zwischen KI und menschlicher Kreativität. Er betonte, dass eine Maschine „keine Seele, kein Herz, keine menschlichen Gefühle, keine Leidenschaft“ besitze. Dies unterstreicht den einzigartigen emotionalen Wert, den menschliche Künstler in ihre Werke einbringen, im Gegensatz zur bloßen Nutzung durch Algorithmen. Die Debatte ist hitzig: Einige argumentieren, dass KI Fortschritte große Datenmengen benötigen, während Künstler den Schutz ihres geistigen Eigentums als existenziell betrachten. Die Reaktion der Regierung steht noch aus. Die weitere Entwicklung wird zeigen, ob eine Lösung gefunden werden kann, die Technologie und Künstlerrechte respektiert.