Nebraska hat ein bedeutendes Gesetz zur Regulierung von Kryptowährungsmining verabschiedet. Das am 14. Mai einstimmig verabschiedete LB 526 wartet nun auf die Unterschrift des Gouverneurs und wirft die Frage auf: Ist es ein notwendiger Infrastrukturschutz oder ein verstecktes Verbot? Lies hier, was das für die Mining-Industrie bedeutet.
Nebraskas Legislative hat mit LB 526 einen entscheidenden Schritt unternommen, um das rasante Wachstum des Kryptowährungsminings zu regulieren. Das Gesetz, das am 14. Mai einstimmig verabschiedet wurde und nun auf die Unterschrift von Gouverneur Jim Pillen wartet, kann unterschiedlich interpretiert werden: als essenzielle Maßnahme zum Schutz der Strominfrastruktur oder als getarntes Verbot für große Betriebe. Diese Entwicklung signalisiert eine wachsende politische Auseinandersetzung mit dem Energieverbrauch der Krypto-Industrie.
Die Initiative für LB 526 ging von State Senator Mike Jacobson auf Anfrage von Gouverneur Pillen aus. Die Kernmotivation ist die dringende Notwendigkeit, die Auswirkungen großer Mining-Operationen auf Nebraskas Stromnetz zu adressieren. Mit der exponentiellen Zunahme des Energiebedarfs durch Mining wurden Bedenken hinsichtlich der Belastung der vorhandenen Kapazitäten und der Stabilität der Infrastruktur laut, was diese regulatorischen Schritte unumgänglich machte.
Das Gesetz enthält mehrere Schlüsselbestimmungen. Miner, die mehr als 1 Megawatt (MW) Strom verbrauchen, sind nun verpflichtet, die Kosten für notwendige Infrastrukturupgrades des Stromnetzes zu tragen. Zusätzlich müssen sie ihren jährlichen Energieverbrauch öffentlich machen, was eine verbesserte Überwachung ermöglicht. Öffentliche Stromversorger erhalten zudem die Befugnis, den Dienst bei Spitzenlasten oder Engpässen zu unterbrechen, um die Netzstabilität zu gewährleisten und die allgemeine Versorgung nicht zu gefährden.
Kritiker fragen sich, ob diese strengen Auflagen und potenziellen Unterbrechungen nicht letztlich als weiches Verbot wirken und Nebraska für große Mining-Operationen unattraktiv machen könnten.
Die Auswirkungen auf die Mining-Industrie sind signifikant. Das Gesetz zielt explizit auf kommerzielle Operationen mit hohem Energiebedarf ab und lässt kleine Hobby-Miner unberührt. Dennoch besteht die Sorge, dass die erheblich steigenden Betriebskosten durch die Last der Infrastruktur-Finanzierung die Wettbewerbsfähigkeit von Nebraska im Vergleich zu anderen US-Bundesstaaten, die weniger strenge Regeln haben, negativ beeinflussen könnten.
Interessanterweise unterscheidet sich das nebraskaische Gesetz von vielen anderen anti-mining-Vorschriften, indem es sich fast ausschließlich auf die Belastung des Stromnetzes konzentriert und Umweltaspekte wie CO2-Emissionen weitgehend ausklammert. Dieser Fokus auf die unmittelbaren technischen und infrastrukturellen Herausforderungen könnte als pragmatischer Ansatz gesehen werden, der versucht, die Kernprobleme des Energieverbrauchs direkt anzugehen.
Eine ursprünglich diskutierte Excise-Tax von 2,5 Cent pro Kilowattstunde wurde im finalen Gesetzestext nicht umgesetzt. Stattdessen liegt der finanzielle Fokus auf der Überwälzung der Infrastrukturkosten und der verpflichtenden Energieberichterstattung. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Legislative bemüht war, die direkten steuerlichen Belastungen zu vermeiden, während sie gleichzeitig Mechanismen zur Sicherung des Stromnetzes etabliert.
Das Gesetz erwartet nun die Unterschrift von Gouverneur Pillen und soll am 1. Oktober 2025 in Kraft treten, falls es genehmigt wird. Die einstimmige Verabschiedung im Parlament signalisiert eine breite politische Einigkeit über die Notwendigkeit der Regulierung. Die praktischen Auswirkungen und die endgültige Einordnung, ob LB 526 primär die Infrastruktur schützt oder die Mining-Industrie behindert, bleiben abzuwarten und werden sich erst mit der Zeit zeigen.