Die Finanzwelt blickt gebannt auf Bitcoin: Die Kryptowährung hat das sechsstellige Preisterritorium zurückerobert. Ein Fidelity-Experte sieht darin ein klares Signal: Bitcoin ist bereit, die Rolle des klassischen Wertspeichers Gold zu übernehmen. Daten und Analysten untermauern diese gewagte These, die das Potenzial für signifikante Marktverschiebungen birgt.
In einer bedeutenden Marktentwicklung hat Bitcoin (BTC) jüngst die Schwelle zum sechsstelligen Preisterritorium überschritten. Dieses Ereignis deutet nach Einschätzung von Jurrien Timmer, Director of Global Macro bei Fidelity, auf eine fundamentale Verschiebung hin: Bitcoin könnte bereit sein, die Rolle des traditionellen Wertspeichers von Gold zu übernehmen. Diese These wird durch eine vergleichende Analyse von Schlüsselkennzahlen untermauert, die die sich annähernden Risikoprofile beider Anlageklassen beleuchten.
Ein zentraler Aspekt in Timmers Analyse ist die Konvergenz der Sharpe-Ratios von Gold und Bitcoin. Der Sharpe-Ratio bewertet die risikoadjustierte Rendite. Aktuell liegt Bitcoins Sharpe-Ratio bei -0,40, Golds bei 1,33. Timmers Chart (2018-Mai 2025) zeigt, dass sich die Renditen von Bitcoin (1x) denen von Gold (4x) annähern. Dies zeigt, dass Golds Volatilität deutlich geringer ist.
„Ich bin weiterhin fasziniert von der Tatsache, dass das am negativsten mit Bitcoin korrelierte Vermögenswert Gold ist. Für zwei Spieler im gleichen Team des Wertspeichers ist dies nicht das, was ich erwarten würde. Das Risiko-Rendite-Verhältnis von Bitcoin hat weiterhin zu beeindrucken.“
Timmer empfiehlt eine Anlagestrategie mit einem 4:1 Gold-zu-Bitcoin-Verhältnis zur Absicherung des Wertspeichers. Dies basiert auf der Beobachtung einer stark negativen Korrelation zwischen den beiden Anlagen trotz ihrer ähnlichen Rolle als Wertspeicher. Diese strategische Allokation soll Investoren ermöglichen, von den jeweiligen Stärken beider Assets in unterschiedlichen Marktphasen zu profitieren und das Gesamtrisiko im Portfolio zu diversifizieren.
Das erste Quartal 2025 zeigte deutliche Unterschiede in der Marktdynamik: Gold verzeichnete eine Preissteigerung von 30,33 %, Bitcoin nur 3,84 %. Diese Diskrepanz reflektierte die wirtschaftliche Unsicherheit, die durch die Politik der Federal Reserve und globale Handelspolitik verursacht wurde. In dieser Phase floss Kapital vermehrt in Gold als sicherer Hafen, was die traditionelle Rolle des Edelmetalls in Krisenzeiten bestätigte, während Bitcoin unter Druck stand.
Nach einem Rückgang der Nettozuflüsse in Bitcoin-ETFs Anfang 2025 zeigen aktuelle Entwicklungen eine deutliche Erholung. Klarheit in der US-Handelspolitik, eine moderatere Haltung der Federal Reserve und eine Lockerung der finanziellen Bedingungen haben zu stetigen Zuflüssen in die Bitcoin-ETFs geführt. Dies signalisiert erneutes Vertrauen institutioneller und privater Anleger in die Kryptowährung als attraktives Anlageinstrument, was den Preis weiter stützen dürfte.
Die jüngste Entwicklung deutet darauf hin, dass Bitcoin auf dem Weg zu neuen Höchstständen ist. Mit einem Sharpe-Ratio, das sich dem von Gold annähert, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Bitcoin Allzeithochs über 110.000 USD erreichen könnte. Laut Bitcoin Suisse hat sich BTC in risk-on und risk-off Umgebungen gut behauptet und profitierte von steigender Liquidität und Fiat-Abwertung, was seine Widerstandsfähigkeit unterstreicht und positive Signale für die Zukunft sendet.
Weitere Prognosen sehen Bitcoin im Jahr 2025 sogar bei bis zu 250.000 USD oder mehr, basierend auf einem am Goldmodell orientierten Szenario, das das Potenzial für signifikante Wertsteigerungen hervorhebt.
Die Rückkehr Bitcoins ins sechsstellige Territorium und die Annäherung seiner Sharpe-Ratios an die von Gold unterstreichen seine wachsende Reife als Wertspeicher. Trotz seiner historischen Volatilität beweist Bitcoin seine Fähigkeit, in verschiedenen wirtschaftlichen Umgebungen zu bestehen und das Potenzial für neue Höchststände zu entwickeln. Investitionen bleiben jedoch risikobehaftet und erfordern gründliche Eigenrecherche, da die zukünftige Performance von zahlreichen globalen Faktoren abhängt.