Bitcoin: Neues ATH in USD, Euro hinkt – Warum?

Bitcoin hat ein neues Allzeithoch in US-Dollar erreicht, was viele begeistert. Doch der Kurs in Euro liegt noch deutlich darunter. Woran liegt das und was bedeutet das für Euro-Investoren?

Der Bitcoin-Kurs hat zuletzt beeindruckende Höhen erklommen, besonders im Vergleich zum US-Dollar. Am 22. Mai 2025 wurde mit über 111.000 US-Dollar ein neues Allzeithoch markiert, was Euphorie in der Community auslöste. Diese Marke signalisiert die Stärke von Bitcoin auf internationaler Ebene, gemessen an der globalen Leitwährung. Doch wie sieht die Situation aus, wenn wir die Performance in Euro betrachten? Hier zeigt sich ein anderes Bild, das auf den ersten Blick irritierend wirken mag. Es ist wichtig, die zugrunde liegenden Faktoren zu verstehen, um diese Diskrepanz einzuordnen. Die reine Zahl in USD erzählt nicht die ganze Geschichte der Bitcoin-Bewegung.

Trotz des neuen USD-Allzeithochs hinkt der Bitcoin-Kurs in Euro hinterher. Das Euro-Allzeithoch lag im Januar 2025 kurz über 100.000 Euro, während der aktuelle Kurs deutlich darunter liegt. Woran liegt das?

„Der Schlüssel zur Diskrepanz zwischen dem Bitcoin-Kurs in USD und EUR liegt direkt im Wechselkursverhältnis. Der USD/EUR-Kurs ist der entscheidende Hebel.“

Der Hauptgrund für die unterschiedliche Kursentwicklung in USD und EUR ist der schwankende Wechselkurs. Im Januar 2025 notierte der USD/EUR-Schlusskurs bei etwa 0,96. Das bedeutet, ein US-Dollar war rund 0,96 Euro wert. Seitdem hat der US-Dollar gegenüber dem Euro signifikant an Wert verloren. Bis Ende April fiel der USD auf etwa 0,88 Euro, ein Verlust von über 8 Prozent. Obwohl im Mai eine leichte Erholung stattfand, bleibt der USD auf einem niedrigeren Niveau als zu Beginn des Jahres. Diese Wechselkursveränderung hat direkte Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs, wenn dieser in Euro ausgedrückt wird.

Die Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro wirkt sich unmittelbar auf den Bitcoin-Kurs in Euro aus. Während Bitcoin in US-Dollar neue Höchststände erreicht, wird dieser Gewinn durch den schwächeren Euro-Wechselkurs für Euro-Investoren teilweise aufgezehrt. Um ein neues Allzeithoch in Euro zu markieren, müsste der Bitcoin-Kurs in US-Dollar weiter ansteigen, um den durch den Wechselkursverlust entstandenen Puffer zu überwinden. Die konkrete Kurslücke hängt also direkt vom aktuellen USD/EUR-Kurs ab. Ein stärkerer Euro benötigt einen proportional höheren USD-Bitcoin-Kurs, um die gleiche Euro-Marke zu erreichen.

Seit dem Tief im April 2025, als der Kurs zeitweise unter 75.000 US-Dollar fiel, hat sich Bitcoin um fast 50 Prozent erholt. Ein wichtiger Katalysator für diese Erholung war die US-Präsidentendekret zur Errichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve, was den Markt positiv beeinflusste, ungeachtet temporärer Handelskonflikte, die im April für Volatilität sorgten. Die Marktberuhigung nach diesen Turbulenzen hat den Kurs stark steigen lassen. Analysten blicken optimistisch in die Zukunft. Einige wagen Prognosen von bis zu 200.000 US-Dollar bis Ende 2025, was die fortgesetzte Stärke des Assets untermauern würde.

Die Bitcoin-Stärke hat traditionell eine Ankerfunktion für den gesamten Kryptomarkt. Zwar folgt der Altcoin-Markt oft der Bitcoin-Bewegung, doch die Marktkapitalisierung des Gesamtmarktes hat das Dezember 2024 Hoch noch nicht überschritten. Bitcoin setzt sich aktuell jedoch durch eine steigende Dominanzrate vom Rest des Marktes ab. Dies deutet darauf hin, dass Kapital vorwiegend in Bitcoin fließt, was seine Position als digitales Gold und primäres Krypto-Asset festigt. Die relative Schwäche der Altcoins im Vergleich zu Bitcoin ist ein aktuelles Marktsignal.

„Das Euro-Allzeithoch ist nur eine Frage der Zeit. Die aktuelle Marktdynamik und die positiven Langfristprognosen deuten darauf hin, dass Bitcoin die benötigte Stärke entwickeln wird, um die Wechselkurslücke zu schließen.“

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bitcoin-Kurs trotz der unterschiedlichen Performance in USD und EUR eine faszinierende Entwicklung durchläuft. Das USD-Allzeithoch ist ein wichtiges Signal, aber das Euro-Allzeithoch erfordert aufgrund des Wechselkurses noch einen weiteren Anstieg. Angesichts der positiven Erholung seit April, der analystischen Prognosen und der steigenden Bitcoin-Dominanz stehen die Zeichen jedoch gut. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch in Euro bald neue Höhen erreicht werden. Die Gesundheit des Kryptomarktes hängt stark von der Stärke Bitcoins ab, und die jüngsten Entwicklungen sind vielversprechend für Anleger.