Ethereum-Mitgründer über Schwedens Kassen-Wende: Ein Schock!

Schweden, einst Vorreiter der bargeldlosen Gesellschaft, vollzieht eine Kehrtwende und rät Bürgern nun zur Bargeldreserve. Diese Entwicklung beleuchtet die Anfälligkeit zentralisierter digitaler Systeme in Krisenzeiten und unterstreicht die potenzielle Rolle dezentraler Krypto-Alternativen, wie Vitalik Buterin betont.

Schweden galt lange als Vorreiter einer bargeldlosen Gesellschaft, mit digitalen Systemen als Norm. Doch wachsende Bedenken hinsichtlich Cyberbedrohungen, Zivilschutz und globaler Instabilität führen zu einem Umdenken. Die schwedischen Behörden raten Bürgern nun, Bargeld als Notfallreserve zu behalten. Diese Kehrtwende beleuchtet die Anfälligkeit zentralisierter digitaler Zahlungen und rückt dezentrale Alternativen in den Fokus, was auch Vitalik Buterin zu einer Stellungnahme veranlasste.

Schweden strebte ambitiös eine bargeldlose Zukunft an. Bereits 2018 prognostizierte die schwedische Zentralbank fast vollständige Bargeldlosigkeit bis 2025. Diese Vision war weitgehend Realität geworden, mit lediglich etwa zehn Prozent Bargeldtransaktionen. Dominierende Zahlungsmethoden waren Karten und mobile Apps wie Swish. Die Infrastruktur schien robust, doch die globalen Entwicklungen zwangen zu einer Neubewertung der Widerstandsfähigkeit.

Die jüngsten geopolitischen Spannungen und die Gefahr von Cyberangriffen haben die schwedische Regierung bewogen, ihre Strategie zu überdenken. Trotz des niedrigsten Bargeldanteils am BIP in der Eurozone, empfiehlt die schwedische Zentralbank nun explizit, eine Notfallreserve in physischem Bargeld vorzuhalten. Dies unterstreicht die Erkenntnis, dass digitale Systeme in Krisenzeiten ausfallen können und physisches Bargeld eine notwendige Absicherung darstellt.

„Die Nordländer gehen vom Konzept der bargeldlosen Gesellschaft zurück, weil ihre zentralisierte Umsetzung zu fragil ist. Bargeld erweist sich als notwendiger Rückgriff.“

Vitalik Buterin, Mitbegründer von Ethereum, kommentierte diese Entwicklung auf X. Er betonte die Fragilität zentralisierter digitaler Zahlungsplattformen und ihre Unzuverlässigkeit in Krisensituationen. Buterin sieht in der dezentralen Architektur von Ethereum eine potenziell robustere Alternative. Er argumentiert, dass Ethereum resilient und privat genug sein muss, um diese entscheidende Rolle glaubwürdig zu erfüllen und die Notwendigkeit dezentraler, privater Zahlungen in instabilen Zeiten besonders hoch ist.

Buterin sprach auch über die technologischen Hürden. Die Technologie für vollständig offline-fähige, durch Zero-Knowledge-Technologie gesicherte private Transfers existiert grundsätzlich, aber es gibt noch Einschränkungen. Er erwähnte, dass Lösungen vertrauenswürdige Hardware oder nachträgliche Durchsetzung gegen Doppelverwendung erfordern. Die Weiterentwicklung dieser Technologien ist entscheidend, um die Vision eines robusten, dezentralen Zahlungssystems zu realisieren.

Trotz des Potenzials dezentraler Kryptowährungen zur Krisenabsicherung gibt es unterschiedliche Ansichten über die vollständige Ablösung von Fiat-Währungen. Experten wie Petr Kozyakov von Mercuryo sehen eher eine Koexistenz von Krypto und traditionellen Zahlungsmethoden. Kryptowährungen könnten dann eingesetzt werden, wenn sie einfacher und praktischer sind. Die Zukunft wird wahrscheinlich eine Mischung aus beiden Systemen sehen, wobei jede Methode ihre spezifischen Anwendungsfälle findet.