Ein beispielloser Bitcoin-Skandal erschütterte die politische Szene Tschechiens: Justizminister Pavel Blažek trat nach der Annahme einer umstrittenen Spende zurück. Die Transaktion von über 480 BTC von einem verurteilten Kriminellen wirft ernsthafte Fragen auf.
Am 30. Mai 2025 sorgte ein politisch brisanter Vorfall in der Tschechischen Republik für Aufsehen: Justizminister Pavel Blažek gab seinen Rücktritt bekannt. Auslöser war die Annahme und schnelle Veräußerung einer umstrittenen Bitcoin-Spende. Diese stammte von einer Person, die zuvor wegen Drogenhandels verurteilt worden war, was die Angelegenheit besonders heikel machte und sofortige Kritik hervorrief.
Das Ministerium von Pavel Blažek erhielt die Spende in Form von Bitcoins, die auf einem staatlichen Wallet verbucht wurden. Es handelte sich um mehr als 480 BTC. Basierend auf dem damaligen Wechselkurs entsprach dies einem Gegenwert von rund 1 Milliarde tschechischer Kronen oder über 45 Millionen US-Dollar. Ein immenser Wert, der die Transaktion zusätzlich in den Fokus rückte.
Fast unmittelbar nach dem Eingang auf dem Ministeriumskonto wurden die Bitcoins in Fiatgeld konvertiert. Dieses proaktive Vorgehen mit der Spende führte zu zahlreichen Fragen, insbesondere in Bezug auf die Legitimität der Herkunft der digitalen Vermögenswerte und die Transparenz des Spenders. Die Geschwindigkeit der Umwandlung in Fiat schien die Dringlichkeit zu unterstreichen, die Mittel schnell dem Zugriff des ursprünglichen Formats zu entziehen.
„Die Herkunft der Bitcoins war unklar, und es gab keine transparenten Informationen über den Spender.“
Die politische Opposition reagierte prompt und griff Blažek scharf an. Es wurden Vorwürfe laut, die bis zum Verdacht der Geldwäsche reichten. Die Tatsache, dass der Spender ein rechtskräftig verurteilter Krimineller war, verstärkte die Kritik massiv und befeuerte Spekulationen über mögliche Unregelmäßigkeiten auf höchster Ebene. Die öffentliche Debatte eskalierte schnell.
Trotz des massiven öffentlichen Drucks beteuerte Pavel Blažek seine Schuldlosigkeit. Er erklärte jedoch, dass er der Koalitionsregierung unter Premierminister Petr Fiala nicht schaden wolle. Aus diesem Grund und um den politischen Schaden für seine Partei und die Koalition zu begrenzen, entschied er sich zum Rücktritt, was als Akt der politischen Verantwortung gewertet wurde, auch wenn die Schuldfrage offiziell offenblieb.
Premierminister Petr Fiala zeigte Verständnis für Blažeks Entscheidung. Er lobte den Rücktritt als einen Akt des guten Willens. Blažek galt als einer der engsten politischen Vertrauten Fialas, sowohl in der Regierung als auch innerhalb der konservativen Bürgerdemokratischen Partei (ODS), der Blažek bereits seit 1998 angehörte. Diese enge Verbindung machte die Situation politisch besonders delikat.
Der Skandal hat eine breitere Debatte über die Transparenz und die ethischen Richtlinien in der tschechischen Politik ausgelöst.