Britische FCA: Krypto-ETPs für Kleinanleger in Sicht?

Großbritannien macht einen bedeutenden regulatorischen Schritt. Die FCA schlägt vor, das Verbot von Krypto-ETPs für Kleinanleger aufzuheben. Das könnte den Zugang zu regulierten Krypto-Investitionen revolutionieren. Doch Vorsicht ist weiterhin geboten.

Die britische Financial Conduct Authority (FCA) hat am 6. Juni 2025 einen bedeutenden Schritt unternommen. Sie schlägt vor, ihr langjähriges Verbot für den Verkauf von Krypto-Exchange-Traded-Products (ETPs) an Kleinanleger aufzuheben. Das könnte den Zugang zu regulierten Krypto-Investitionen über öffentliche Börsen erleichtern. Das ist Teil einer größeren regulatorischen Initiative zur Stärkung der Marktwettbewerbsfähigkeit und zur Reduzierung von Barrieren für Finanzunternehmen. Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt in der britischen Finanzregulierung.

Seit Januar 2021 waren Krypto-ETPs und -Derivate für Kleinanleger in Großbritannien tabu. Die FCA stufte diese Produkte als hochriskant und spekulativ ein. Man wollte Verbraucher vor potenziellen Verlusten schützen, die durch die Volatilität und fehlende Regulierung im Krypto-Markt entstehen könnten. Diese Maßnahme war ein klares Signal der FCA zum Schutz der Anleger.

Die geplante Änderung sieht vor, die Beschränkungen zu lockern. Eine öffentliche Konsultation wurde eingeleitet, um Kleinanlegern den Erwerb von Krypto-ETPs zu ermöglichen. Die Bedingung: Die ETPs müssen an einer von der FCA genehmigten Börse wie der London Stock Exchange (LSE) gelistet sein. Das zeigt das Bestreben der FCA, das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Krypto-Industrie zu fördern.

Diese Konsultation zeigt unser Engagement, das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Krypto-Industrie zu unterstützen.

Krypto-ETPs in Europa sind oft als Exchange-Traded Notes (ETNs) strukturiert. Das sind im Grunde Schuldpapiere, die durch das zugrunde liegende Kryptovermögen besichert sind. Anbieter sprechen gerne von „physisch besichert“. Aber Vorsicht: Trotz der Besicherung bleiben Krypto-ETPs hochriskant aufgrund der inhärenten Volatilität des Krypto-Marktes. Das Risiko ist also nicht zu unterschätzen.

Die geplante Aufhebung des Verbots ist nur ein Mosaikstein in den Bemühungen von Regierung und FCA, ein umfassendes regulatorisches Rahmenwerk für Krypto-Vermögenswerte zu schaffen. Im April und Mai 2025 wurden wichtige Dokumente veröffentlicht, die Gesetzesentwürfe und regulatorische Prioritäten für Krypto-Vermögenswerte umrissen. Das zeigt, wie ernst das Thema genommen wird.

Die FCA hat ein Diskussionspapier (DP25/1) veröffentlicht. Es befasst sich mit der Regulierung von Krypto-Handelsplattformen, -Zwischenhändlern, Kredit- und Leihgeschäften, Staking und DeFi. Die FCA sammelt bis zum 13. Juni 2025 Feedback. Darauf folgen weitere Schritte, beginnend mit einem Konsultationspapier. Das ist ein strukturierter Prozess hin zur neuen Regulierung.

Die vorgeschlagene Regulierung orientiert sich an der traditionellen Finanzbranche, speziell am Regime für multilaterale Handelsplattformen (MTFs). Die FCA bleibt dennoch vorsichtig. Krypto-Vermögenswerte gelten weiterhin als hochriskant und spekulativ. Das spiegelt sich in restriktiveren Regeln wider, besonders für den britischen Kleinanlegermarkt, territoriale Anforderungen und die Notwendigkeit UK-zentrierter Infrastruktur. Die Vorsicht bleibt bestehen.

Die Aufhebung des Verbots könnte bereits im September 2025 Realität werden, wenn die Konsultation reibungslos verläuft. Das würde den Zugang zu regulierten Krypto-Investitionen für britische Kleinanleger erheblich erweitern. Es könnte den britischen Markt attraktiver für Krypto-Unternehmen und Anleger machen. Ein potenzieller Boost für die Branche.