Malaysia kämpft mit einem signifikanten Anstieg illegaler Kryptomining-Aktivitäten, die schwerwiegende Folgen haben. Insbesondere Stromdiebstahl belastet die Infrastruktur und verursacht Millionenverluste. Erfahrt hier, wie das Land versucht, diese Herausforderung zu meistern.
In Malaysia erleben wir aktuell einen alarmierenden Anstieg illegaler Kryptomining-Operationen. Das hat weitreichende Konsequenzen für die nationale Energieversorgung, die Wirtschaft und nicht zuletzt die Umwelt. Obwohl der malaysische Kryptomining-Markt ein beeindruckendes Wachstumspotenzial birgt und bis 2025 voraussichtlich einen Wert von 5,13 Milliarden US-Dollar erreichen könnte, behindern diese illegalen Aktivitäten und mangelnde Regulatorik die Entfaltung dieses Potenzials massiv.
Ein zentrales Problem ist der drastische Anstieg der Stromdiebstähle, direkt verknüpft mit illegalem Kryptomining. Tenaga Nasional Berhad (TNB), Malaysias größter Stromversorger, verzeichnete einen Anstieg von etwa 300% bei entdeckten Fällen zwischen 2018 (610 Fälle) und 2024 (2.397 Fälle). Diese Zunahme ist auch auf gemeinsame Operationen verschiedener Behörden zurückzuführen, die zur Schließung illegaler Standorte führten.
Zwischen 2018 und 2023 gingen schätzungsweise 723 Millionen US-Dollar durch illegale Stromnutzung für Kryptomining verloren. Ein empfindlicher Schlag für Versorger und letztlich die Verbraucher.
Die finanziellen Auswirkungen sind erheblich. Die genannten Verluste treffen Versorger wie TNB hart. Doch am Ende werden diese Kosten oft auf die legitimen Verbraucher umgelegt, die mit höheren Stromrechnungen belastet werden. Diese unerlaubten Aktivitäten belasten die Energieinfrastruktur erheblich und werfen Fragen nach künftigen Engpässen und steigenden Kosten auf. Ein Problem, das übrigens nicht nur Malaysia betrifft.
Neben den ökonomischen Folgen sind auch die Umwelt und Gesellschaft betroffen. Kryptomining, besonders Proof-of-Work-Systeme wie Bitcoin, haben eine hohe Energieintensität, was die Umwelt belastet. Zudem gab es Berichte über Explosionen und Unfälle an illegalen Minenstandorten, die die öffentliche Sicherheit gefährden.
Tampern oder Ändern elektrischer Anlagen zur Täuschung ist illegal und kann laut Electricity Supply Act mit bis zu 1 Million Ringgit Geldstrafe und 10 Jahren Haft bestraft werden.
Obwohl Kryptomining an sich in Malaysia nicht verboten ist, gibt es strenge Strafen für Manipulationen an elektrischen Anlagen zu schädlichen Zwecken. Trotz dieses Rahmens fehlt es an einer klaren, umfassenden Regulierung des Sektors. Das schafft Grauzonen, in denen illegale Praktiken gedeihen können. Die Behörden suchen eine Balance: legitimes Mining fördern, illegales unterbinden.
Positiv ist die zunehmende öffentliche Wahrnehmung und Bereitschaft, illegale Aktivitäten zu melden. Zwischen 2020 und 2024 gab es durchschnittlich fast 1.700 Beschwerden jährlich zu Krypto-relevanten Themen. Dies zeigt, dass die Bevölkerung zunehmend kooperiert, was die effektive Bekämpfung dieser Praktiken unterstützt.
Malaysia könnte ein wichtiger Hub für Blockchain-Technologie und digitale Assets werden. Doch dafür sind dringend klare und wirksame Regulierungen nötig. Zusammenarbeit zwischen Behörden, Energieversorgern und Bürgern ist entscheidend, um das Stromnetz stabil zu halten und negative Folgen zu minimieren. Nur mit koordinierten Anstrengungen kann der Markt sicher und legal wachsen.