Die Kryptoregulierung in den USA steht am Scheideweg. Zwei bahnbrechende Gesetzesentwürfe, der BITCOIN Act und der CLARITY Act, könnten den Markt grundlegend verändern. Bereitet euch auf entscheidende Abstimmungen vor, die weitreichende Folgen haben werden.
In den Vereinigten Staaten spitzt sich die Lage für die Regulierung von Kryptowährungen zu. Zwei entscheidende Gesetzesentwürfe stehen kurz vor wichtigen Abstimmungen, nach Monaten intensiver Debatten. Diese Vorhaben sollen die Struktur des Kryptomarktes und die Regulierung von Stablecoins grundlegend neu definieren. Die bevorstehenden Entscheidungen werden weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche haben und bestimmen, wie digitale Vermögenswerte zukünftig behandelt werden.
Die Schaffung einer Strategischen Bitcoin-Reserve soll sicherstellen, dass die Bundesregierung ihre Bitcoin-Bestände effizient und transparent managt.
Ein zentrales Element der aktuellen Diskussion ist der BITCOIN Act von 2025, eingebracht am 11. März 2025 im Senat. Dieser Entwurf, offiziell als „Boosting Innovation, Technology, and Competitiveness through Optimized Investment Nationwide Act of 2025“ bezeichnet, zielt darauf ab, eine Strategische Bitcoin-Reserve zu schaffen. Ziel ist die transparente Verwaltung der Bitcoin-Bestände der Bundesregierung. Unterstützt wird das Vorhaben von einer Gruppe einflussreicher Senatoren, darunter Cynthia Lummis. Die Finanzierung soll durch die Nutzung bestimmter Ressourcen des Federal Reserve Systems erfolgen, ein wichtiger Aspekt in der sich rasch wandelnden Finanzlandschaft.
Parallel dazu wurde am 29. Mai 2025 der Digital Asset Market Clarity (CLARITY) Act vorgestellt. Dieser bipartisane Ansatz soll erstmals einen formalen Weg zur Legalisierung von Kryptowährungen in den USA ebnen. Der CLARITY Act sieht vor, die meisten Krypto-Vermögenswerte aus der Definition von Wertpapieren herauszunehmen und sie der Aufsicht der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zu unterstellen. Dies würde Bitcoin, Ethereum und andere unter eine ähnliche Regulierung wie Rohstoffe stellen. Kryptoverwahrer würden ebenfalls unter die Aufsicht der CFTC fallen, was neue Anforderungen mit sich brächte.
Ein kritischer Punkt im CLARITY Act ist die Definition des Grades der Dezentralisierung und Reife einer Blockchain. Eine Blockchain muss Open-Source, automatisiert und darf nicht von einer einzelnen Entität kontrollierbar sein, außer für Wartungszwecke oder zur Risikominierung. Zudem darf keine einzelne Person oder Organisation mehr als 20 Prozent des Vermögenswerts besitzen. Diese Kriterien sollen sicherstellen, dass nur tatsächlich dezentrale Projekte von der Wertpapierdefinition ausgenommen werden.
Der CLARITY Act nimmt einige der riskantesten Aktivitäten im Kryptomarkt von der Regulierung aus, was zu erhöhtem Anlegerschaden führen könnte.
Die Debatten um diese Gesetzesentwürfe sind intensiv und kontrovers. Insbesondere der CLARITY Act hat Kritik hervorgerufen. Die Abgeordnete Maxine Waters äußerte Bedenken hinsichtlich potenzieller Interessenkonflikte und warnte davor, dass der Entwurf die nationale Sicherheit gefährden und keine angemessenen Strafen für Krypto-Kriminelle vorsehen könnte. Sie betonte, dass einige der riskantesten Aktivitäten im Kryptomarkt von der Regulierung ausgenommen würden, was zu erhöhtem Anlegerschaden führen könnte. Diese Bedenken unterstreichen die Komplexität und die hohen Einsätze der aktuellen regulatorischen Diskussion.
Die Regulierung des Kryptomarktes ist entscheidend für die Stabilität und Sicherheit des Finanzsystems. Während einige für eine lockere Regulierung zur Förderung von Innovation plädieren, gibt es ernste Bedenken hinsichtlich Anlegerschutz und der Prävention krimineller Aktivitäten. Der BITCOIN Act und der CLARITY Act repräsentieren unterschiedliche Ansätze. Der eine fokussiert auf die transparente Verwaltung staatlicher Bitcoin-Bestände, der andere auf eine breitere Marktregulierung. Die Entscheidungen in den kommenden Wochen und Monaten werden maßgeblich die Zukunft der digitalen Vermögenswerte in den USA gestalten und die globale Finanzlandschaft beeinflussen.
