Ein schwerwiegender Skandal um eine Bitcoin-Spende von rund 45 Millionen US-Dollar hat die tschechische Politik erschüttert. Die Annahme der Spende durch den Staat, verbunden mit der Beteiligung eines verurteilten Straftäters, führte zu einem Misstrauensvotum gegen die Regierungskoalition. Das Thema birgt erheblichen Sprengstoff.
Der Vorfall um die rund 45 Millionen US-Dollar Bitcoin-Spende in der Tschechischen Republik hat eine ernste politische Krise ausgelöst. Diese Situation, die eng mit der Annahme der Spende durch den Staat und der Beteiligung eines verurteilten Straftäters verknüpft ist, führte zu einem Misstrauensvotum gegen die amtierende Mitte-Rechts-Koalition. Es zeigt deutlich, wie Krypto-Transaktionen unter bestimmten Umständen politische Wellen schlagen können und die Integrität von Institutionen in Frage stellen.
Im März 2025 erhielt das tschechische Justizministerium 468 Bitcoin von Tomáš Jiřikovský, einem Mann mit einer Vergangenheit als verurteilter Straftäter wegen Delikten wie Drogenhandel und Betrug. Pikant ist, dass Jiřikovský der ehemalige Betreiber des illegalen Darknet-Marktplatzes „Sheep Marketplace“ war, der nach einem massiven Bitcoin-Diebstahl im Jahr 2013 geschlossen wurde.
Nach seiner Freilassung 2021 erlangte Jiřikovský Zugriff auf beschlagnahmte Hardware, darunter eine Wallet. Medienberichten zufolge soll er sich verpflichtet haben, 30 Prozent der zurückerhaltenen Bitcoin an den Staat zu spenden. Diese Spende wurde Ende Mai 2025 öffentlich versteigert und erbrachte rund 40 Millionen Euro. Die Herkunft der Mittel wirft jedoch ernsthafte Fragen auf.
Der Skandal verschärfte sich, als Justizminister Pavel Blažek die Annahme der Spende genehmigte. Blažek trat am 31. Mai 2025 zurück, bestritt aber Fehlverhalten. Sein Rücktritt war der Startschuss für weiteichende politische Folgen.
Die Opposition wirft der Regierung Korruption vor. Die Annahme der Spende von einem verurteilten Straftäter legitimierte seiner Meinung nach dessen Vermögenswerte.
Am 12. Juni 2025 beantragte die größte Oppositionspartei ein Misstrauensvotum gegen die Regierung, das für den folgenden Dienstag angesetzt ist. Dieses Votum könnte die politische Landschaft verändern, besonders im Hinblick auf die Parlamentswahlen im Oktober 2025. Der Skandal belastet die Chancen der regierenden Koalition erheblich.
Dieser Bitcoin-Skandal kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, nur wenige Monate vor den Wahlen. Die Opposition nutzt ihn, um für einen Regierungswechsel zu werben und die Öffentlichkeit auf vermeintliche Korruption aufmerksam zu machen. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich das auf die Wählerstimmung auswirkt.
Der Skandal hat tiefe Spuren hinterlassen. Der Rücktritt des Justizministers und das Misstrauensvotum sind Symptome einer tieferen Vertrauenskrise. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Regierung dem Druck standhalten kann oder ob der Skandal zu ihrem Sturz führt. Die Tschechische Republik steht an einer wichtigen politischen Weggabelung.