Bitcoin-Crash nach Trump-Dementi: Märkte in Unruhe

Die geopolitische Lage beeinflusst die Finanzmärkte stark. Jüngste Ereignisse im Nahen Osten und eine kontroverse Aussage von Donald Trump haben den Bitcoin-Kurs auf Talfahrt geschickt. Was bedeutet das für Anleger?

In den frühen Morgenstunden des Dienstags erlebte der Bitcoin-Kurs einen signifikanten Einbruch. Der Grund: US-Präsident Donald Trump dementierte Behauptungen, er sei an der Vermittlung eines Waffenstillstands zwischen Iran und Israel beteiligt gewesen. Diese Entwicklung versetzte die Märkte, die zuvor eine mögliche Deeskalation der Konfliktsituation eingepreist hatten, in Unruhe. Die jüngsten Spannungen zwischen Iran und Israel haben ihre Wurzeln in einer Reihe von militärischen Aktionen, die in den letzten Tagen stattfanden.

Israel hatte am Freitag eine Serie präziser, präventiver Luftangriffe auf iranische Nuklearanlagen und Raketenfabriken durchgeführt. Diese Angriffe waren nach Angaben des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu darauf ausgerichtet, Irans Nuklearprogramm zu neutralisieren, das Israel als existenzielle Bedrohung ansieht.

Kryptowährungen gelten in Zeiten der Unsicherheit als volatile und risikoreiche Anlagen, weshalb viele Anleger diese Assets verlassen, um den Wert ihres Portfolios zu schützen.

Die Nachricht von den Luftangriffen hatte unmittelbar zu einem Einbruch des Bitcoin-Kurses und des gesamten Kryptomarktes geführt. Der Bitcoin-Preis war innerhalb von 24 Stunden um etwa 2% gefallen, von etwa 107.000 USD auf ein Tief von 103.000 USD, bevor er sich leicht erholte. Ähnliche Verluste waren bei anderen Kryptowährungen wie Ethereum, Solana und Dogecoin zu verzeichnen.

Die Eskalation des Konflikts zwischen Iran und Israel hat bei den Anlegern ein Risikovermeidungsverhalten ausgelöst. Die Befürchtung, dass Iran als Reaktion auf die israelischen Angriffe den Straits of Hormuz, eine wichtige Schifffahrtsroute für 20% der globalen Ölexporte, blockieren könnte, hat zusätzlich zu den Marktunsicherheiten beigetragen.

In einer spätnächtlichen Veröffentlichung auf der Plattform Truth Social, kurz vor Mitternacht Eastern Time, dementierte Präsident Trump Behauptungen, er sei an der Vermittlung eines Waffenstillstands zwischen den beiden Konfliktparteien beteiligt gewesen. In diesem Beitrag griff Trump den französischen Präsidenten Emmanuel Macron an und forderte Iran zum Abzug auf. Diese Äußerungen versetzten die Märkte in Unruhe, da sie eine Deeskalation der Situation unwahrscheinlicher erscheinen ließen.

Der Bitcoin-Preis fiel in den frühen Morgenstunden des Dienstags auf etwa 106.000 USD, nachdem er zuvor eine leichte Erholung erfahren hatte. Diese Korrektur spiegelt die Unsicherheit wider, die durch Trumps Stellungnahme entstanden ist. Trotz der jüngsten Einbrüche zeigt der Bitcoin jedoch eine bemerkenswerte Resilienz. So hatte der Bitcoin-Kurs nach dem anfänglichen Schock durch die israelischen Angriffe auf Iran seine Verluste begrenzt und war über der psychologisch wichtigen Marke von 100.000 USD geblieben.

Laut Analysten hat die institutionelle Adoption des Bitcoins dazu beigetragen, dass der Kurs trotz der geopolitischen Spannungen stabil blieb. „BTC entwickelt sich zu einem Treasurys Asset“, so ein Experte.

Die Marktbeteiligten beobachten derzeit verschiedene Indikatoren, um die zukünftige Entwicklung des Bitcoin-Kurs zu bewerten. Die perpetual Funding Rates für BTC und ETH sind über das Wochenende hinweg stabil über Null geblieben, was auf erneute Zuversicht in bullische Preisprognosen hindeutet. Die annualisierten Renditen der BTC-CME-Futures bewegen sich weiterhin im Bereich von 5-10%. Auf der Plattform Deribit wurden Short-Term- und Near-Term-Puts mit einem Aufschlag gegenüber Calls gehandelt, was auf unmittelbare Abwärtsängste hinweist.