Die zweitgrößte Stadt im US-Bundesstaat Washington, Spokane, hat einen drastischen Schritt unternommen und alle Crypto-ATMs verboten. Grund sind alarmierende Betrugszahlen, die insbesondere ältere und technisch unerfahrene Bürger treffen. Ein klares Signal in Richtung stärkerer Regulierung.
Die zweitgrößte Stadt Washingtons, Spokane, hat einstimmig beschlossen, virtuelle Währungskioske oder Crypto-ATMs zu verbieten. Diese Maßnahme ist eine direkte Reaktion auf die wachsende Anzahl von Betrugsfällen, die sich über diese Kioske ereignen. Besonders vulnerable Gruppen wie ältere Menschen und technisch unerfahrene Personen sind ins Visier geraten. Die Stadt handelt, da staatliche Regulierungen bisher nicht ausreichten, um das Problem einzudämmen. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit, schnell und entschlossen gegen kriminelle Aktivitäten im aufstrebenden Kryptosektor vorzugehen.
Hintergrund dieser Entscheidung ist eine sorgfältige Analyse der lokalen Situation. In den letzten Monaten wurde in Spokane eine deutliche Zunahme von Betrugsfällen registriert, die direkt mit der Nutzung von Crypto-ATMs in Verbindung stehen. Betrüger nutzen die Anonymität und die irreversiblen Transaktionen dieser Kioske aus. Häufig geben sich die Täter als Vertreter von Behörden oder als Technik-Support aus, um ihre Opfer unter Druck zu setzen und zu schnellen, unüberlegten Handlungen zu bewegen.
Ein typisches Betrugsszenario beinhaltet, dass die Opfer unter dem Vorwand angeblicher Probleme, wie Geldwäsche oder Bankkonto-Schwierigkeiten, dazu gebracht werden, Geld zu transferieren. Anstatt traditionelle Banktransaktionen zu nutzen, werden sie angewiesen, zu Crypto-ATMs in Supermärkten oder Convenience Stores zu gehen und dort große Mengen Kryptowährung zu kaufen. Sobald die Transaktion abgeschlossen ist und die Betrüger die Codes erhalten haben, ist das Geld für die Opfer unwiederbringlich verloren. Diese Methode umgeht traditionelle Sicherheitsmechanismen von Banken.
„Betrüger isolieren ihre Opfer und setzen sie unter Druck, um sie zu panischen und unüberlegten Handlungen zu veranlassen.“
Der Spokane Police Department hat wiederholt auf die Gefahren hingewiesen. Detective Timothy Schwering hat die Vorgehensweisen der Betrüger detailliert beschrieben und hervorgehoben, wie Opfer systematisch isoliert und unter extremen Druck gesetzt werden. Diese Taktiken haben zu einer signifikanten Anzahl von Fällen geführt, bei denen die Opfer erhebliche finanzielle Verluste erleiden mussten. Die Polizei sieht das Verbot als notwendigen Schritt, um diese Art von Kriminalität effektiv einzudämmen.
Das Gesetz, bekannt als Ordinance C36704, wurde vom Stadtrat einstimmig angenommen. Der Vorschlag kam von Councilman Paul Dillon und der City Council President Betsy Wilkerson. Ihre Initiative folgte, nachdem der staatliche Gesetzgeber früher im Jahr keine weiterführenden Regulierungen für Crypto-Kioske verabschiedet hatte. Mit diesem Beschluss übernimmt Spokane die Führung im Kampf gegen diesen spezifischen Betrugstypus und setzt ein klares Signal an die Betreiber und Kriminellen.
Betreiber von Crypto-ATMs erhalten nun eine Frist von 60 Tagen, um ihre Maschinen aus dem Stadtgebiet zu entfernen. Diese Frist soll einen geordneten Abbau ermöglichen und Komplikationen vermeiden. Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Stadt keine weitere Toleranz gegenüber der Nutzung dieser Geräte für betrügerische Zwecke zeigen wird. Die Entscheidung ist Teil einer breiteren Bewegung auf bundesstaatlicher Ebene.
Die Entscheidung Spokanes reiht sich in breitere regulatorische Bestrebungen in Washington ein. Auf staatlicher Ebene wurden bereits strengere Regeln für Crypto-Kioske eingeführt, um die steigende Anzahl von Betrugsfällen zu bekämpfen. Diese neuen Regeln verlangen von den Betreibern eine Registrierung im Nationwide Multistate Licensing System, was die Überwachung durch Regulierungsbehörden erleichtern soll. Washington setzt damit einen Trend in Richtung stärkerer Kontrolle im Kryptobereich.
„Die Balance zwischen der Förderung neuer Technologien und dem Schutz der Verbraucher ist ein zentrales Anliegen der Regulierungsbehörden.“