Die US-Kryptobranche steht vor wichtigen regulatorischen Weichenstellungen. Mit dem GENIUS Act und dem CLARITY Act gibt es zwei Schlüsselinitiativen. Doch die Idee, sie zu vereinen, stößt auf heftigen Widerstand von Senator Hagerty und Analysten. Sie sehen die Gefahr für die Stablecoin-Regulierung.
In den letzten Wochen gab es wichtige Entwicklungen in der US-Kryptobranche. Besonders hervorzuheben sind der GENIUS Act und der CLARITY Act. Beide Gesetze zielen auf eine klarere Regulierung ab. Doch es gibt zunehmende Kritik an der Idee, den CLARITY Act in den GENIUS Act zu integrieren. Senator Bill Hagerty, der Hauptinitiator des GENIUS Act, sowie diverse Analysten warnen eindringlich davor. Sie befürchten, dass eine solche Kombination die Verabschiedung des GENIUS Act erheblich erschweren könnte. Dies würde die dringend benötigte Klarheit für Stablecoins verzögern.
Der GENIUS Act, offiziell „Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins Act of 2025“, fokussiert sich spezifisch auf die Regulierung von Zahlungs-Stablecoins. Dieses Gesetz genießt breite, überparteiliche Unterstützung. Es wurde von Senatoren wie Bill Hagerty, Tim Scott, Kirsten Gillibrand, Cynthia Lummis und Angela Alsobrooks gefördert. Der GENIUS Act etabliert einen detaillierten Rahmen für den Umgang mit dollar-peggeden digitalen Währungen. Dabei stehen Verbraucherschutz, finanzielle Stabilität und bundesweite Aufsicht im Vordergrund.
Senator Hagerty und Analysten warnen, dass die Integration des CLARITY Act die politische Unterstützung und damit die Verabschiedung des GENIUS Act gefährden könnte.
Nachdem der GENIUS Act im Senat eine entscheidende Cloture-Abstimmung überstand, wurde er am 17. Juni 2025 verabschiedet. Dies ist ein signifikanter Fortschritt hin zu einer klaren Regulierung von Stablecoins in den USA. Dieser Schritt wird als essenziell für die weitere Akzeptanz und Nutzung dieser digitalen Assets betrachtet. Eine schnelle Umsetzung ist daher von großer Bedeutung für die gesamte Branche.
Der CLARITY Act, bekannt als „Digital Asset Market Clarity Act of 2025“, befasst sich mit einer zentralen regulatorischen Frage: Wer hat die Zuständigkeit? Dieses Gesetz würde die CFTC als primäre Regulierungsbehörde für digitale Commodities wie Bitcoin etablieren. Gleichzeitig würde die SEC für tokenisierte Wertpapiere zuständig sein. Ziel ist die Schaffung einer klaren Trennung und die Reduzierung der aktuellen Unsicherheit und regulatorischen Überlappungen.
Senator Hagerty und viele Analysten argumentieren, dass die Kombination beider Gesetze die Erfolgsaussichten des GENIUS Act erheblich mindern könnte. Der GENIUS Act ist bereits ein umfassendes und sorgfältig ausgearbeitetes Regelwerk für Stablecoins. Die Hinzufügung der breiteren und komplexeren Bestimmungen des CLARITY Act könnte zu mehr Widerstand und Verzögerungen im Gesetzgebungsprozess führen. Dies würde die Verabschiedung des GENIUS Act gefährden.
Die Trennung der Gesetze ist nicht nur politische Taktik, sondern hat tiefgreifende Auswirkungen auf die US-Kryptobranche und ihre globale Wettbewerbsfähigkeit.
Die Trennung dieser Gesetze ist nicht nur eine politische Strategie, sondern hat bedeutende Konsequenzen für die Kryptoindustrie. Der GENIUS Act liefert eine klare und spezifische Regulierung für Stablecoins, die für die Stabilität und das Vertrauen in diesem Segment unerlässlich ist. Seine Verabschiedung ebnet den Weg für die breitere Akzeptanz und Nutzung von Stablecoins in diversen Finanzanwendungen. Dies ist ein entscheidender Faktor für das Wachstum des Marktes.
Der CLARITY Act hingegen strebt eine umfassendere Neugestaltung der regulatorischen Landschaft an. Er würde nicht nur die Zuständigkeiten zwischen CFTC und SEC klären, sondern auch neue Compliance-Anforderungen einführen. Dazu gehört die Regulierung von Kryptoplattformen unter dem Bank Secrecy Act, was zu strengereren AML/KYC-Vorschriften führen würde. Diese Änderungen sind weitreichend und betreffen einen größeren Teil der Branche.