Die Bank of Korea (BOK) nimmt Stellung zur Einführung von Stablecoins. Der stellvertretende Gouverneur Ryoo Sang-dai betont die Notwendigkeit einer vorsichtigen Herangehensweise. Er empfiehlt, die Emission initial durch Banken laufen zu lassen, um Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Ein wichtiger Schritt für das südkoreanische Finanzsystem.
In einer aktuellen Entwicklung im Bereich digitaler Währungen hat der stellvertretende Gouverneur der Bank of Korea (BOK), Ryoo Sang-dai, eine klare Empfehlung ausgesprochen. Er betonte, dass die Emission von Stablecoins, die an den südkoreanischen Won gebunden sind, initial durch streng regulierte kommerzielle Banken erfolgen sollte. Diese Aussage, getätigt während einer Pressekonferenz am 24. Juni, unterstreicht die Vorsicht der Zentralbank und den Bedarf an einer sicheren und stabilen Einführung dieser neuen Finanzinstrumente.
Die südkoreanische Regierung, besonders unter der Führung von Präsident Lee Jae Myung, unterstützt die Einführung von won-gebundenen Stablecoins, um das Finanzsystem zu modernisieren und Kapitalabflüsse zu verhindern.
Ryoo Sang-dai argumentierte, dass es „wünschenswert“ sei, zunächst Banken, die „hoher Regulierung unterliegen“, die Emission von won-basierten Stablecoins zu gestatten. Anschließend könne man, „sobald man entsprechende Erfahrungen gesammelt hat“, allmählich auf den Nichtbankensektor ausweiten. Diese Strategie dient als Sicherheitsnetz, um die Risiken zu minimieren. Banken bieten eine höhere Gewähr für die Einhaltung von Sicherheits- und Stabilitätsstandards, was für die Aufrechterhaltung eines stabilen Finanzmarktes und den Schutz der Verbraucher unerlässlich ist.
Der legislativen Entwurf, das Basic Digital Asset Act, überträgt der Financial Services Commission (FSC) erhebliche Befugnisse bei der Genehmigung von Stablecoin-Emittenten, trotz der BOK-Bemühungen um zentrale Aufsicht.
Ein neuerer Entwurf, der Digital Asset Innovation Growth Act, ergänzt das Basic Digital Asset Act. Er stellt sicher, dass die BOK eine Rolle bei der Überwachung und Regulierung von Stablecoin-Emittenten spielt. Die BOK kann Stellungnahmen abgeben und die FSC kann zu Inspektionen aufgefordert werden. Zudem wurde die Mindestkapitalanforderung für Emittenten von 500 Millionen Won auf 1 Milliarde Won (etwa 720.000 USD) verdoppelt, um Stabilität und Vertrauenswürdigkeit zu gewährleisten.
Ryoo Sang-dai wies auf signifikante Auswirkungen von Stablecoins auf die Geldpolitik und das Transaktionsabwicklungssystem hin. Sie könnten auch die Grundlage der foreign exchange Liberalisierung und der Internationalisierung des koreanischen Wons verändern.
Bedenken bestehen hinsichtlich potenzieller Marktstörungen und des Verbraucherschutzes. Die Erfahrungen mit dem Zusammenbruch des Terra-Algorithmus-Stablecoins unterstreichen die Notwendigkeit vorsichtiger Regulierung.
Trotz dieser Herausforderungen ist die BOK nicht grundsätzlich gegen die Emission von won-basierten Stablecoins. BOK-Gouverneur Rhee Chang-yong äußerte sich optimistisch und betonte, dass eine won-basierte Stablecoin notwendig sei und ihre Emission nicht abgelehnt werde. Die BOK wird jedoch weiterhin eine aktive Rolle bei Überwachung und Regulierung spielen, um Finanzstabilität und Verbraucherschutz zu gewährleisten.