Der Bitcoin-Preis zeigt sich wieder volatil. Nach einem kurzen Tief keimte Hoffnung auf, doch On-Chain-Daten signalisieren tiefe Schwächen, die einen erneuten Fall unter $99.000 drohen lassen.
In den letzten Wochen zeigte Bitcoin erneut seine Volatilität. Nach einem kurzen Absturz unter $99.000 gab es einen Aufschwung auf $106.000. Dies nährte Hoffnung bei den Bullen. Doch On-Chain-Daten von Glassnode signalisieren unter der Oberfläche tiefgreifende Schwächen, die den Preis erneut nach unten drücken könnten. Man sieht, dass trotz der kurzen Erholung das fundamentale Bild an Kraft verliert.
Die Akkumulation zwischen $93.000 und $100.000 dient als Puffer, doch die Marktvolumina deuten auf zusätzlichen Druck hin.
Laut Glassnode schwindet die Profitabilität und das Engagement der Anleger rapide. Eine dritte Welle des Profit-Takings hat den durchschnittlichen realisierten Gewinn der letzten 30 Tage reduziert. Die On-Chain-Aktivität ist signifikant gesunken. Der 7-Tage-Durchschnitt des On-Chain-Transfer-Volumens sank um etwa 32%, von 76 Milliarden Dollar Ende Mai auf 52 Milliarden Dollar. Das aktuelle Spot-Handelsvolumen liegt bei nur 7,7 Milliarden Dollar, weit unter früheren Rallyes.
Der Mangel an starkem Kaufinteresse am Spot-Markt zeigt, dass bullisches Sentiment Vorsicht gewichen ist. Das Risiko eines Preisverfalls unter $99.000 wächst.
Die Verlangsamung der Stimmung betrifft auch den Futures-Markt. Obwohl Derivatenbörsen Interesse wecken, gibt es Anzeichen für nachlassende Futures-Stimmung. Das offene Interesse sank um 7% über das Wochenende. Die Finanzierungssätze sind seit dem Allzeithoch des ersten Quartals 2025 gesunken. Futures-Marktteilnehmer waren während des Aufstiegs aktiv, doch ihre Überzeugung schwindet. Ein starker Rückgang des annualisierten Finanzierungssatzes und der 3-Monats-Rolling-Basis deutet auf wachsende Zurückhaltung bei Long-Positionen.
Ohne stärkere richtungsweisende Überzeugung könnten die Futures-Märkte den notwendigen Aufschwung nicht liefern. Stattdessen könnte dies zusätzlichen Abwärtsdruck bedeuten.
Bisher hat Bitcoin die Unterstützungszone zwischen $93.000 und $100.000 respektiert. Diese Zone wurde im ersten Quartal 2025 stark akkumuliert. Doch mit geringen Spot-Volumina, abnehmender On-Chain-Aktivität und nachlassender Futures-Stimmung könnte diese Unterstützung erneut auf die Probe gestellt werden. Wenn Marktteilnehmer mit einer Kostenbasis in dieser Zone zu verkaufen beginnen, könnte der Druck Bitcoin unter $99.000 drücken.
Zum Zeitpunkt des Schreibens notiert Bitcoin bei etwa $107.100. Es ist entscheidend, die tieferen Marktstrukturen zu verstehen. Die Kombination aus schwacher On-Chain-Aktivität und nachlassender Futures-Stimmung schafft eine prekäre Situation, in der der Preis leicht unter Druck geraten kann.
Trotz aktueller Herausforderungen gibt es auch positive Signale. Institutionelle Anleger zeigen weiterhin starkes Interesse, sichtbar durch hohe Einzahlungen in Bitcoin-ETFs. Laut Bitfinex könnten günstige makroökonomische Entwicklungen, wie frühere Zinssenkungen, den Preis steigen lassen. Analysten erwarten sogar $120.000 bis $125.000 bei günstigen Makro-Bedingungen.
Bitcoin steht an einem kritischen Punkt. Während Preisschwankungen Hoffnung brachten, deuten On-Chain-Daten und Futures-Dynamik auf zunehmende Schwäche. Anleger sollten Signale genau beobachten. Sollten aktuelle Trends anhalten, könnte der Preis erneut unter $99.000 fallen, was eine Testung der Unterstützungszone bedeuten würde.