Bitcoin: Warnsignal am Markt trotz Gewinnen?

Trotz moderater Bitcoin-Gewinne in letzter Zeit zeigen aktuelle Analysen alarmierende Signale für den Markt. Analysten warnen vor steigendem Verkaufsdruck und einem potenziellen Preiseinbruch. Doch nicht alle Indikatoren sprechen dieselbe Sprache – was bedeutet das für euch als Anleger?

Obwohl Bitcoin (BTC) in den letzten 30 Tagen moderate Gewinne von 3,6% verzeichnete, deutet eine mangelnde Käufernachfrage auf eine breitere Marktschwäche hin. Diese könnte Analysten zufolge zu einem kurzfristigen Preiseinbruch führen. Der aktuelle Zustand des Marktes erfordert erhöhte Vorsicht, da die Balance zwischen Angebot und Nachfrage kippt und erfahrene Anleger vermehrt verkaufen.

Ein CryptoQuant-Analyst, Crazzyblockk, hebt hervor, dass die neue Nachfrage das kombinierte Angebot durch frisch geminte BTC und Verkäufe von langfristigen Haltern (LTHs) nicht absorbieren kann. Dies führte dazu, dass das sogenannte Apparent Demand in den negativen Bereich rutschte. Dieses Ungleichgewicht schafft ein hohes Risiko für eine Korrektur.

Das Apparent Demand misst das Gleichgewicht zwischen neuem Kaufinteresse und der Menge der in den Markt fließenden Coins (Miner, verkaufende LTHs). Wird es negativ, übersteigt das verkaufte Angebot die Käufe – ein klares Signal für potenziellen Abwärtsdruck und Marktschwäche. Der Verkauf durch erfahrene LTHs signalisiert zudem, dass diese profilierten Investoren glauben, der Markt habe ein lokales Hoch erreicht.

Folglich befindet sich der Markt in einem verwundbaren Zustand. Jede Preiserholung von hier aus wird wahrscheinlich Schwierigkeiten haben, diese Welle des verfügbaren Angebots zu überwinden, und die Markunterstützung könnte schwächer als erwartet sein.

Trotz der Warnsignale gibt es auch positive On-Chain-Hinweise. Analyst Avocado_onchain von CryptoQuant sieht im 30-Tage gleitenden Durchschnitt der Bitcoin Binary Coin Days Destroyed (CDD) Anzeichen für eine gesunde Konsolidierung, nicht für ein lokales Top. Zudem könnten nachlassende geopolitische Spannungen und weitere positive makroökonomische Entwicklungen risikofreudige Anlagen wie Krypto beflügeln.

Ein weiterer Indikator, der gegen einen starken Einbruch spricht, ist der steigende Bodenpreis der Kurzfrist-Halter (STHs), der laut jüngsten On-Chain-Daten auf rund 98.000 USD gestiegen ist. Dies deutet darauf hin, dass kurzfristige Anleger eine stärkere Unterstützung bei höheren Niveaus sehen. BTC wird derzeit bei etwa 107.500 USD gehandelt, was diese These stützt.

Die technische Analyse liefert ebenfalls optimistische Signale. Einige Modelle prognostizieren, dass der Bitcoin-Preis in den kommenden Monaten weiter steigen könnte. Basierend auf Indikatoren wie dem 52-Wochen SMA und dem logarithmischen Wachstumskurvenmodell (LGC) könnte das Zyklushoch Mitte 2025 erreicht werden. KI-Modelle sehen BTC bis Juli 2025 sicher über 110.000 USD.