Ein brisantes Gerichtsurteil erschüttert die Kryptowelt: Celsius darf Tether auf rund 4 Milliarden US-Dollar verklagen. Es geht um die Liquidation von fast 40.000 Bitcoin. Dieser Prozess könnte die Zukunft beider Unternehmen maßgeblich beeinflussen.
Ein US-Gerichtsentscheid lässt einen spektakulären Rechtsstreit im Kryptosektor zu: Celsius klagt gegen Tether auf Milliarden-Entschädigung für liquidierte Bitcoin-Anleihen. Diese Entscheidung folgt auf die Turbulenzen rund um den Bankrott von Celsius Network im Jahr 2022. Damals stellte der ehemalige Kryptokredit-Gigant seinen Betrieb ein und meldete Insolvenz an. In jener Phase hatte Celsius bedeutende Mengen des Stablecoins USDT von Tether geliehen. Als Sicherheit für diese Kredite dienten beachtliche 39.542,42 Bitcoin, die an Tether übertragen wurden.
Celsius wirft Tether vor, die 39.542,42 Bitcoin in einer kritischen Marktphase liquidiert zu haben, ohne ausreichend Zeit für die Bereitstellung zusätzlicher Sicherheiten zu geben.
Celsius argumentiert, dass Tether nur 10 Stunden Zeit gab, was für das Unternehmen unmöglich war, weitere Sicherheiten zu liefern, bevor die Liquidation erfolgte.
Daraufhin verkaufte Tether die gehaltenen 39.542,42 Bitcoin, um die offenen Kredite abzusichern. Celsius hat Tether wegen unrechtmäßiger Liquidation des Bitcoin-Collaterals und Missbrauchs von Vermögenswerten verklagt. Die Klage fordert nicht nur die Rückzahlung des aktuellen Wertes der liquidierten Bitcoin, der derzeit etwa 2,4 Milliarden US-Dollar beträgt, sondern auch Schadensersatz und Rechtskosten. Celsius besteht darauf, dass die von Tether gesetzte Frist für die Nachschusspflicht vertragswidrig und unangemessen kurz war.
Tether hat die Vorwürfe von Celsius energisch zurückgewiesen und die Klage als „grundlos“ bezeichnet. In ihrer Stellungnahme erklärte Tether, dass die Liquidation des Bitcoin-Collaterals auf Anweisung von Celsius durchgeführt wurde, nachdem das Unternehmen entschied, keine weiteren Sicherheiten bereitzustellen. Tether betont, dass alle Maßnahmen im Einklang mit den vertraglichen Vereinbarungen standen und „wunsch- und weisungsgemäß“ gehandelt wurde.
Der zuständige US-Richter hat nun entschieden, dass der Prozess von Celsius gegen Tether fortgeführt werden darf. Dies geschah, indem er wesentliche Teile von Tethers Antrag auf Klageabweisung ablehnte. Diese gerichtliche Entscheidung ermöglicht es Celsius, seine umfassenden Forderungen in einem Gerichtsverfahren zu verfolgen und verschafft dem Unternehmen die Chance, signifikanten Schadensersatz sowie die Rückzahlung des liquidierten Bitcoin-Wertes zu erlangen.
Die Entscheidung des Gerichts hat erhebliche Wellen im Kryptomarkt und bei den direkt beteiligten Parteien geschlagen. Tether, das seine robuste Finanzlage mit rund 12 Milliarden US-Dollar Eigenkapital hervorhebt, hat angekündigt, den Prozess „energisch“ zu verteidigen. Sie zeigen sich zuversichtlich, dass die Klage letztendlich abgewiesen wird.
Für die Anleger und Nutzer von Tether Stablecoins ist die Situation laut Tether weniger besorgniserregend. Tether versichert, dass seine Token-Halter selbst im unwahrscheinlichen Fall eines negativen Urteils nicht beeinträchtigt würden.