Anthony Scaramucci prognostiziert das Ende eines Hypes: Der Trend, dass Unternehmen Bitcoin in ihre Bilanzen aufnehmen, wird laut dem SkyBridge Capital Gründer trotz Saylors Erfolgen verblassen. Er hält diese Strategie für eine kurzfristige Reaktion auf wirtschaftliche Unsicherheiten.
Anthony Scaramucci, Gründer von SkyBridge Capital und einst Kommunikationsdirektor im Weißen Haus, äußerte sich jüngst gegenüber Bloomberg zum Trend, dass Unternehmen Bitcoin in ihre Bilanzen aufnehmen. Trotz des bemerkenswerten Erfolgs, den Michael Saylor mit MicroStrategy in diesem Bereich erzielte, glaubt Scaramucci, dass dieser Trend nur von kurzer Dauer sein wird. Er sieht darin eher eine kurzfristige Reaktion auf die aktuelle Wirtschaftslage als eine nachhaltige Strategie für die Zukunft.
Scaramucci argumentiert, dass die Aufnahme von Bitcoin in Bilanzen eine kurzfristige Reaktion ist und nicht anhalten wird, sobald sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stabilisieren.
Die anhaltende Inflation und die hohe Staatsverschuldung der USA gelten als Haupttreiber für das aktuelle Unternehmensinteresse an Bitcoin. Angesichts der jährlichen Defizite des US-Bundeshaushalts befürchten viele eine Wertminderung traditioneller Währungen. Bitcoin, als dezentrale und mengenmäßig begrenzte Ressource, wird oft als sicherer Hafen in solchen unsicheren Zeiten gesehen. Dies stützt kurzfristig den Wert.
Allerdings ist Scaramucci skeptisch, ob die geplanten Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung und Schuldenreduzierung ausreichen. Er betont, dass hohe Defizite die Inflation weiterhin befeuern werden, unabhängig von Maßnahmen wie Tarifen oder der Rückverlagerung von Fertigung. Langfristig sieht er deshalb keine Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie, Bitcoin als primären „Tresor“ zu nutzen.
Neben Unternehmen engagieren sich auch institutionelle und staatliche Akteure. Souveräne Wohlstandsfonds investieren, Russland forciert Bitcoin-Mining und selbst China lockert Restriktionen. Diese Beteiligung mag den Markt kurzfristig stützen, doch Scaramucci hält dies für nicht ausreichend, um den Unternehmenstrend zu verfestigen. Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen bleiben aus seiner Sicht zu volatil.
Insbesondere der Juli birgt Potenzial für hohe Volatilität. Die „Big Beautiful Bill“ von Präsident Trump könnte das US-Defizit signifikant erhöhen, was knappe Assets wie Bitcoin stützen könnte. Hinzu kommen Fristen für neue Zölle und eine strategische Exekutivverordnung zur Krypto-Strategie der USA, eventuell mit Updates zur Strategischen Bitcoin-Reserve. Trotz dieser potenziell positiven Treiber sieht Scaramucci die Grundlagen des Unternehmenstrends als nicht stark genug an.
Scaramucci ist überzeugt, dass die wirtschaftlichen und politischen Bedingungen zu volatil sind, um eine langfristige Investition in Bitcoin für Unternehmen zu rechtfertigen.