Eine anonyme App warnt in Echtzeit vor ICE-Aktivitäten – und das gefällt der Trump-Regierung gar nicht. ICEBlock ermöglicht Nutzern, sich gegenseitig über Razzien zu informieren. Jetzt will das DOJ rechtliche Schritte prüfen, was die Debatte um Privatsphäre und Sicherheit neu entfacht.
Eine neue App namens ICEBlock sorgt für Aufsehen. Sie ermöglicht Nutzern, ICE-Aktivitäten in Echtzeit zu melden und zu sehen. Entwickelt von Joshua Aaron, einem Musiker und Aktivisten, wurde die App durch die „systemischen Entfernungen“ während der Trump-Ära inspiriert, die ihn an Verfolgungen erinnerten. Die App funktioniert ähnlich wie Waze, aber konzentriert sich auf die Meldung von ICE-Aktivitäten im Umkreis von fünf Meilen. Nutzer werden so frühzeitig gewarnt, wenn Agenten in der Nähe sind.
Als ich sah, was in diesem Land passierte, wollte ich etwas unternehmen, um dagegen vorzugehen. Wir beobachten literally, wie sich die Geschichte wiederholt.
Ein wichtiges Merkmal von ICEBlock ist der Schutz der Nutzerdaten. Die App sammelt und speichert keine persönlichen Informationen, was eine Rückverfolgung von Meldungen unmöglich macht. ICEBlock ist ausschließlich für iOS-Geräte verfügbar, da die Entwickler Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre auf Android haben. Die App ist in 14 Sprachen verfügbar, was ihren Fokus auf inklusive Gemeinschaften unterstreicht, die von ICE-Aktivitäten betroffen sein könnten.
Nach einer Berichterstattung durch CNN erlangte ICEBlock schnell Popularität. Sie stieg im Apple App Store zum Spitzenreiter auf und wurde zur drittmeist heruntergeladenen kostenlosen App insgesamt. Später erreichte sie sogar den ersten Platz der kostenlosen Apps. Diese schnelle Verbreitung spiegelt den Bedarf in Gemeinschaften wider, die durch ICE-Aktivitäten beeinträchtigt sind. Viele Nutzer sehen in der App ein Mittel zum Schutz, besonders angesichts von Kritik an ICE wegen Menschenrechtsverletzungen und Verstößen gegen ordnungsgemäße Verfahren.
Die wachsende Popularität von ICEBlock hat Reaktionen von Regierungsseite hervorgerufen. Homeland Security Secretary Kristi Noem kündigte an, dass das DOJ prüfen werde, ob es Gründe für strafrechtliche Verfolgung von CNN wegen ihrer Berichterstattung gebe. Noem argumentierte, die Berichterstattung gefährde die Sicherheit von Bundesagenten, nannte aber keine spezifischen Gesetze. DOJ und DHS äußerten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von ICE-Agenten und behaupteten, die App behindere ihre Operationen.
Die Entwickler und Unterstützer der App sind jedoch entschlossen, den Service aufrechtzuerhalten und weiter zu verbessern.
CNN verteidigte seine Berichterstattung und betonte, dass das Berichten über eine öffentlich verfügbare App nicht illegal sei und dass es sich um eine neutrale Informationsvermittlung handele. Unterstützung für ICEBlock kommt von vielen Gemeinschaften und Aktivisten, die sie als wirksames Werkzeug zum Schutz vor unerwarteten ICE-Razzien sehen. Die App hat auch international Aufmerksamkeit erregt und Debatten über die Balance zwischen öffentlicher Sicherheit und individuellen Rechten ausgelöst. Die Zukunft von ICEBlock ist ungewiss, aber die Entwickler priorisieren Privatsphäre und Nutzerrechte. Sie sehen die App als Symbol des Widerstands gegen systemische Ungerechtigkeiten.