Experte Arthur Hayes warnt vor einer kurzfristigen Korrektur am Bitcoin-Markt. Ausgelöst durch die „Big Beautiful Bill“ und erwartete Liquiditätsengpässe in den USA, könnte der Bitcoin-Preis auf 90.000 USD fallen.
In den letzten Tagen hat der Bitcoin-Markt bemerkenswerte Volatilität gezeigt. Nun warnt Arthur Hayes, bekannt als ehemaliger CEO von BitMEX und versierter Makro-Trader, vor einer bevorstehenden kurzfristigen Korrektur. Seine Prognose deutet darauf hin, dass Bitcoin aufgrund erwarteter Liquiditätsengpässe in den USA auf bis zu 90.000 USD zurückfallen könnte. Diese Engpässe könnten durch die sogenannte „Big Beautiful Bill“ des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ausgelöst werden.
Die „Big Beautiful Bill“ zielt auf die Erhöhung der US-Schuldengrenze ab. Hayes zufolge könnte die US-Schatzkammer infolgedessen ihr Treasury General Account (TGA) auffüllen, was eine Liquiditätsverknappung im Finanzsystem nach sich zöge. Diese Verknappung wird auf 364 Milliarden bis 850 Milliarden USD geschätzt, was eine signifikante Auswirkung auf den Markt haben könnte.
Hayes prognostiziert, dass der Bitcoin in diesem Szenario auf ein Niveau zwischen 90.000 und 95.000 USD zurückfallen könnte.
Dieser prognostizierte Rückgang des Bitcoin-Preises auf 90.000 bis 95.000 USD resultiert aus Profitnahmen durch Spekulanten und einer allgemein vorsichtigen Investorenstimmung. Viele Marktteilnehmer warten auf klare Signale von der Federal Reserve. Hayes betont jedoch, dass diese kurzfristige Volatilität nicht über die starken langfristigen Fundamentaldaten des Bitcoin hinwegtäuschen sollte.
Ein Schlüsselelement in Hayes‘ Analyse ist die potenzielle Rolle von Stablecoins, insbesondere solchen, die von großen US-Banken emittiert werden. Er argumentiert, dass diese voll regulierten, dollar-gedeckten Stablecoins nicht nur Konkurrenten für bestehende Stablecoins wie Tether oder USDC darstellen, sondern auch als Instrumente zur Absorption von Bankreserven und Einlagen dienen könnten, die derzeit in niedrig-verzinslichen Konten gebunden sind.
Die Einführung dieser Stablecoins könnte als eine Art Liquiditätsinjektion wirken, ähnlich wie Quantitative Lockerung, ohne dass formelle Maßnahmen der Federal Reserve erforderlich wären.
Durch die Möglichkeit, Einlagen in kurzfristige Treasury-Bills umzuleiten, könnten diese Token eine neue Welle von Liquidität für risikobehaftete Vermögenswerte wie Bitcoin und Tech-Aktien freisetzen. Trotz der kurzfristigen Unsicherheiten bleibt Hayes langfristig sehr positiv („bullish“) in Bezug auf Bitcoin.
Hayes erwartet, dass eine Kombination aus Trumps Wirtschaftspolitik und globaler Instabilität dazu führen könnte, dass Bitcoin bis 2028 auf 1 Million USD steigt. Diese Sicht basiert auf der Annahme, dass Investoren sich von US-Staatsanleihen abwenden und stattdessen verstärkt in Bitcoin investieren werden. Die jüngste Rallye hat die Voraussetzungen für eine kurzfristige Korrektur geschaffen.
Hayes beschreibt die aktuelle Phase als „sommerliche Flaute“, in der die Kryptopreise stagnieren oder sinken könnten. Ein Rückfall auf Niveaus nahe 90.000 USD würde schwache Hände aus dem Markt drängen und die Marktstimmung neu ausrichten. Für gut vorbereitete Investoren könnte dieser Rückgang jedoch einen strategischen Einstiegspunkt vor dem nächsten Aufwärtstrend darstellen.