Der Bitcoin-basierte Darknet-Marktplatz Abacus ist verschwunden, was die Szene erschüttert. Ein möglicher Exit-Scam lässt Nutzer um ihre Guthaben bangen. Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf die Risiken und Instabilität im Darknet.
Abacus dominierte 2024 als größter Bitcoin-basierter Darknet-Marktplatz mit rund 70 % Marktanteil. Nach dem AlphaBay-Takedown avancierte Abacus zur zentralen Anlaufstelle für illegale Waren und Dienstleistungen. Mit über 40.000 Angeboten, geschätzten 15 Millionen US-Dollar Wert, und einem breiten Sortiment, war Abacus eine der einflussreichsten Plattformen im Darknet. Seine Vielfalt zog viele Kriminelle an.
Abacus profitierte vom Rückzug anderer Marktplätze und wurde zur dominierenden Plattform für illegale Güter. Neben Drogen gab es Phishing-Kits, gestohlene Kreditkartendaten und Finanzbetrugs-Tools. Der Marktplatz entwickelte sich zu einem Knotenpunkt für verschiedene Kriminalitätszweige, was seine Attraktivität steigerte. Abacus gab sich eine gewisse Ethik, indem es Harm-Reduction-Maßnahmen unterstützte, um das Vertrauen der Nutzer zu erhöhen.
Seit Juli 2024 kam es immer wieder zu längeren Ausfällen aufgrund von DDoS-Angriffen, die die Server lahmlegten. Um diese Störungen abzufedern, mussten Backup-Links und Spiegelseiten bereitgestellt werden. Zudem stand Abacus unter Überwachung von Strafverfolgungsbehörden. Die Betreiber reagierten mit Updates und schnellem Support, doch die Kombination aus Angriffen, Überwachung und Konkurrenz gefährdete die Stabilität des Marktplatzes.
Im Sommer 2025 stellte Abacus plötzlich seine Aktivitäten ein, ohne Guthaben auszuzahlen. Dieses abrupte Verschwinden deutet auf einen Exit-Scam hin, bei dem Betreiber mit Kundengeldern fliehen. Ein Exit-Scam ist im Darknet leider nicht ungewöhnlich. Abacus war mit seiner Marktmacht ein lukratives Ziel für einen solchen Betrug. Die plötzliche Einstellung des Betriebs ohne finanzielle Rückabwicklung deutet stark darauf hin.
Exit-Scams im Darknet sind tückisch: Nutzer erleiden Fiatverluste, während Betreiber mit On-Chain-Gewinnen verschwinden. Vertrauen ist hier ein Fremdwort.
Das Verschwinden von Abacus hinterlässt ein großes Loch im Darknet-Ökosystem. Viele Händler und Käufer verloren den Zugang zu einer Handelsplattform und erhebliche Summen an Kryptowährungen. Die Unsicherheit steigt, da ein Exit-Scam die Risiken für Nutzer und Händler erhöht. Darknet-Nutzer sind besonders gefährdet, weil die Anonymität Geschäfte erschwert. Zudem erschweren repressive Maßnahmen das Bestehen solcher Plattformen.
Nach dem Verschwinden von Abacus suchen Nutzer und Händler nach Alternativen. Einige alteingesessene Marktplätze konnten von der Übernahme von Kundschaft profitieren. Gleichzeitig zeigen sich neue Plattformen, die versuchen, durch verbesserte Sicherheitsmaßnahmen das Vertrauen zurückzugewinnen. Staatliche Maßnahmen setzen die Betreiber unter Druck, aber der Markt passt sich an neue Herausforderungen an. Der Handel ist weiterhin von Unsicherheit geprägt.
Der Untergang von Abacus stellt einen Wendepunkt in der Geschichte der verborgenen Internetmärkte dar. Als dominierende Plattform war Abacus ein wichtiger Akteur im illegalen Handel. Das Verschwinden und der Verdacht eines Exit-Scams zeigen die Risiken dieser Schattenwirtschaft. Für Nutzer bedeutet dies einen Verlust. Die Geschichte von Abacus ist eine warnende Erinnerung daran, dass im Darknet nichts dauerhaft sicher oder stabil ist.