Kalshi: Glücksspiel-Klage in Massachusetts

Der in den USA ansässige Vorhersagemarkt Kalshi sieht sich einer Klage in Massachusetts ausgesetzt. Die Kläger argumentieren, dass Kalshi illegales Glücksspiel anbietet. Kalshi bereitet sich auf seine Verteidigung vor, nachdem ähnliche Klagen in anderen Bundesstaaten abgewiesen wurden.

Kalshi ist eine Plattform, auf der Nutzer auf den Ausgang realer Ereignisse wetten können. Dazu gehören beispielsweise Wahlen, das Wetter oder Sportergebnisse. Das Unternehmen ist bei der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) registriert und wird von dieser reguliert. Kalshis Geschäftsmodell basiert auf dem Handel mit sogenannten „Event Contracts“, welche Finanzderivate mit einem „Alles-oder-Nichts“-Prinzip sind.

Die Klage in Massachusetts wurde von Massachusetts Gambling Recovery LLC eingereicht. Sie richtet sich gegen Kalshi und verbundene Unternehmen sowie gegen Susquehanna International Group, LLP, einem Market Maker für Kalshi. Die Kläger argumentieren, dass Kalshi illegales Glücksspiel anbietet und fordern die Rückerstattung von Spielverlusten gemäß dem „Statute of Anne“.

Das „Statute of Anne“ erlaubt es Personen, ihre Spielverluste zurückzufordern und nach einer bestimmten Frist im Namen anderer Kläger zu agieren.

Die Kläger argumentieren, dass Kalshi, obwohl als Warenbörse reguliert, im Wesentlichen das gleiche Geschäftsmodell wie Sportwettenanbieter verfolgt. Kalshi hat sich bisher nicht offiziell zu der Klage geäußert. Es wird jedoch erwartet, dass das Unternehmen argumentieren wird, dass es von der CFTC reguliert wird und Finanzinstrumente und keine Glücksspiele anbietet.

Kalshi hat in ähnlichen Fällen in Nevada und New Jersey bereits vorläufige Verfügungen erwirkt. Kalshi ist nicht der einzige Vorhersagemarkt, der regulatorische Herausforderungen erlebt. Der Konkurrent Polymarket plant ebenfalls eine Rückkehr auf den US-Markt.

Kalshi argumentiert, dass die CFTC die ausschließliche Zuständigkeit für seine Aktivitäten hat und das Unternehmen Finanzinstrumente, nicht Glücksspiele anbietet.

Kalshi stand bereits in der Vergangenheit in Auseinandersetzungen mit der CFTC und einzelnen Bundesstaaten. So untersagte die CFTC Kalshi zeitweise das Anbieten von Verträgen auf die Kontrolle des Kongresses. Kalshi wird aktuell mit 5 Milliarden US-Dollar bewertet.