Monero (XMR), eine auf Privatsphäre ausgerichtete Kryptowährung, erlebte am 14. September 2025 einen überraschenden Kursanstieg von über 7 %. Dies geschah, obwohl es kurz zuvor zu einer Reorganisation (Reorg) der Blockchain kam. Der Vorfall wirft Fragen zur langfristigen Widerstandsfähigkeit von Monero auf.
Ein Reorg tritt auf, wenn eine konkurrierende Blockchain mit mehr Proof-of-Work die aktuelle Kette überholt. Im konkreten Fall wurden 18 Blöcke der Monero-Blockchain ersetzt, was etwa 36 Minuten der Transaktionshistorie entsprach. Dies ist der grösste jemals verzeichnete Reorg bei Monero. Ungefähr 118 zuvor bestätigte Transaktionen wurden dadurch ungültig und mussten erneut gemined werden.
Der Reorg begann am Sonntag um 5:12 Uhr UTC bei Block 3499659 und endete etwa 43 Minuten später bei Block 3499676. Hinter dem Reorg stehen Mutmassungen über ‚Selfish-Mining‘-Taktiken im Zusammenhang mit Qubic, einem konkurrierenden Projekt. Es gibt Vermutungen, dass Qubic Mechanismen implementieren wollte, um den Kursverlust von XMR zu stoppen.
Ein Sicherheitsexperte verglich die Situation mit einem ‚Damoklesschwert‘, da wiederholte Reorgs das Vertrauen in die langfristige Widerstandsfähigkeit von Monero untergraben könnten.
Nach dem Vorfall rieten Analysten, mehr als die üblichen 10 Bestätigungen abzuwarten, bevor Transaktionen als gültig betrachtet werden. Einige Dienste erhöhten die erforderlichen Bestätigungen auf 20-30 Blöcke. Überraschenderweise zeigte sich der Monero-Kurs während des Reorgs relativ stabil.
Wenige Stunden später stieg der Kurs um 7,4 % von 287,54 USD auf 308,55 USD, obwohl der breitere Markt um etwa 1 % sank. Der Vorfall hat Diskussionen darüber ausgelöst, wie mit der Privacy-Chain in Zukunft umgegangen werden soll.
Einige Kritiker äusserten Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Monero-Netzwerks und kündigten an, vorerst keine XMR-Zahlungen mehr zu akzeptieren.
Der Vorfall verdeutlicht, wie Proof-of-Work-Blockchains manipuliert werden können, wenn sie nicht ausreichend dezentralisiert sind. Es bestehen Bedenken hinsichtlich möglicher Double-Spending-Attacken.