Gemini erzielt Einigung mit SEC in zwei Jahre altem Rechtsstreit

Die Kryptobörse Gemini, betrieben von den Winklevoss-Zwillingen, hat eine grundsätzliche Einigung mit der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erzielt. Der Rechtsstreit drehte sich um das Krypto-Kreditprogramm „Gemini Earn“, das laut SEC nicht ordnungsgemäß für Privatanleger registriert wurde. Die Einigung beendet einen zweijährigen Rechtsstreit.

Die SEC reichte im Januar 2023 Klage gegen Gemini und Genesis Global Capital ein. Im Fokus stand das „Gemini Earn“-Programm, das es Kunden ermöglichte, Bitcoin und andere Krypto-Assets an Genesis Global Capital zu verleihen, um Zinszahlungen zu erhalten. Gemini erhob dabei Gebühren von bis zu 4,29%.

Die SEC argumentierte, dass Gemini und Genesis die Offenlegungspflichten für Gemini Earn umgangen hätten. Im November 2022 setzte Genesis die Auszahlungen aus und meldete zwei Monate später Insolvenz an. Zu diesem Zeitpunkt hielt Genesis Vermögenswerte im Wert von 900 Millionen US-Dollar von etwa 340.000 Gemini-Earn-Kunden.

Die Anwälte der SEC und Gemini teilten dem Gericht mit, dass der Vergleich „den Rechtsstreit um Gemini Earn vollständig beilegen“ werde, vorbehaltlich der Zustimmung der Kommission.

US-Bezirksrichter Edgardo Ramos wurde um eine Fristverlängerung bis zum 15. Dezember gebeten, um die endgültigen Unterlagen einzureichen. Genesis akzeptierte zuvor eine Geldstrafe in Höhe von 21 Millionen US-Dollar zur Beilegung des Falls, ohne ein Fehlverhalten einzuräumen. Gemini hat ein Fehlverhalten bestritten.

Experten schätzen, dass die Strafe für Gemini in ähnlichen Fällen zwischen 10 und 20 Millionen Dollar liegen könnte.

Die Einigung wurde kurz nach dem Börsengang von Gemini bekannt. Tyler und Cameron Winklevoss gründeten Gemini im Jahr 2014.