Japans Schulden: Globale Wirtschaft in Gefahr?

Japans hohe Staatsverschuldung ist ein wachsendes Problem, das die globale Wirtschaft gefährden könnte. Mit einer Verschuldung von rund 234,9 % des BIP gehört Japan zu den am höchsten verschuldeten Industrieländern. Die Situation ist besonders komplex durch die Notwendigkeit, zwischen Inflationsbekämpfung und Schuldentragfähigkeit abzuwägen.

Die hohe Verschuldung Japans ist das Ergebnis einer Kombination aus Faktoren. Dazu gehört die geplatzte Vermögenspreisblase im Jahr 1991, die zu einer langen Periode wirtschaftlicher Stagnation führte, bekannt als die ‚verlorenen Jahrzehnte‘. Um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, setzte die Bank of Japan auf eine expansive Geldpolitik mit niedrigen Zinsen und quantitativer Lockerung.

Ende März 2025 betrug die Staatsverschuldung Japans rund 234,9 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Konkret beliefen sich die Schulden Ende 2023 auf 1.493,7 Billionen Yen.

Ökonom Robin Brooks von der Brookings Institution weist darauf hin, dass Japan in einem Dilemma steckt: Niedrige Zinsen schwächen den Yen und heizen die Inflation an.

Die steigende Inflation und die damit verbundenen Risiken für den Yen verschärfen die Situation zusätzlich. Höhere Zinsen könnten die Staatsschuld untragbar machen.

Eine Schuldenkrise in Japan könnte weitreichende Folgen für die globalen Finanzmärkte haben. Japanische Investoren haben weltweit mehr als 7,1 Billionen Dollar an den Finanzmärkten angelegt.

Steigende Zinsen in Japan könnten zu einer Rückführung dieser Gelder führen, was die Anleihe- und Aktienmärkte in den USA und Europa beeinflussen könnte.

Einige Analysten sehen in der Situation Japans sogar einen ‚grauen Schwan‘ für die Weltwirtschaft. Es bleibt abzuwarten, ob Japan in der Lage sein wird, diese Krise zu bewältigen, ohne eine globale Finanzkrise auszulösen.