Argentinien: Zentralbank stützt Peso mit Dollar-Verkäufen

Die argentinische Zentralbank hat massiv interveniert, um den Wertverlust des Peso zu stoppen. Am Freitag [2025-09-19] wurden die größten täglichen Dollar-Verkäufe seit fast sechs Jahren durchgeführt. Dies geschah vor dem Hintergrund wachsender Skepsis der Investoren.

Die argentinische Zentralbank verkaufte am Freitag 678 Millionen US-Dollar, um die Landeswährung zu stützen. In den letzten drei Handelstagen beliefen sich die Verkäufe auf insgesamt 1,1 Milliarden US-Dollar.

Auf dem informellen ‚Blue‘-Markt rutschte der argentinische Peso auf ein neues Rekordtief von 1.520 pro US-Dollar ab. Im offiziellen Großhandelsgeschäft stabilisierte sich der Peso nach den Maßnahmen der Zentralbank bei 1.475 pro US-Dollar.

Wirtschaftsminister Luis Caputo bekräftigte, dass die Geldreserven der Notenbank weiterhin genutzt werden, um den Peso zu stützen. Er erklärte, dass ‚jeder letzte Dollar‘ verkauft werde.

Die Interventionen erfolgen im Vorfeld der Zwischenwahlen im Oktober, die die Unterstützung für Präsident Mileis Reformagenda im Kongress schwächen könnten.

Seit Javier Milei im Dezember 2023 sein Amt antrat, hat er mit einem radikalen Reformkurs die Wirtschaft des Landes verändert. Die monatliche Inflationsrate sank bis März 2025 auf 2,4 Prozent.

Bei Mileis Amtsantritt lag die jährliche Inflationsrate in Argentinien bei 211 Prozent. Durch seine Maßnahmen sank die monatliche Inflationsrate bis Oktober 2024 auf 2,7 Prozent und bis März 2025 auf 2,4 Prozent.

Die Armutsquote stieg von 45 Prozent im Dezember 2023 auf 53 Prozent im ersten Halbjahr 2024, den höchsten Wert seit über 20 Jahren. Bis Ende 2024 sank sie auf 46,8 Prozent.

Angesichts der hohen Inflation in Argentinien hat die Zentralbank mit der Einführung einer neuen 20.000-Peso-Banknote reagiert.