Vitalik Buterin, Mitbegründer von Ethereum, hat sich kritisch zur geplanten Chatkontrolle der Europäischen Union geäußert. Er warnt vor einer Untergrabung der digitalen Privatsphäre und der Schaffung von Hintertüren für Überwachung. Buterin sieht ein erhebliches Sicherheitsrisiko.
Buterin betonte, dass jeder Mensch ein Recht auf Privatsphäre und Sicherheit in der digitalen Kommunikation habe. Er argumentiert, dass Hintertüren, die für Strafverfolgungsbehörden geschaffen würden, ‚unweigerlich hackbar‘ seien und die Sicherheit aller gefährden würden.
„Man kann eine Gesellschaft nicht sicherer machen, indem man die Menschen unsicher macht“, so Buterin in Bezug auf die potenziellen Folgen der Chatkontrolle.
Er kritisierte die angebliche Doppelmoral von Gesetzgebern, die sich selbst von den geplanten Überwachungsmaßnahmen ausnehmen wollen. Einem Bericht zufolge soll ein Entwurf des Gesetzes Innenministern sowie Geheimdienst-, Polizei- und Militärpersonal von den Massenüberwachungsbestimmungen ausnehmen.
Die geplante ‚Chatkontrolle‘ der EU zielt darauf ab, die Verbreitung von illegalen Inhalten, insbesondere Kindesmissbrauchsdarstellungen, zu bekämpfen. Technologieplattformen sollen verpflichtet werden, private Nachrichten auf illegale Inhalte zu scannen. Dies betrifft verschlüsselte Nachrichten, Fotos, Videos und URLs.
Die Europäische Kommission erwartet durch die Chatkontrolle einen Anstieg der Scanberichte um 354%. Aktuell unterstützen 15 EU-Staaten den Vorschlag, was jedoch nicht die erforderliche Bevölkerungsmehrheit von 65 % darstellt. Deutschland hat sich noch nicht abschließend positioniert.
Eine Abstimmung soll am 14. Oktober 2025 stattfinden. Kryptobefürworter schlagen vor, dass die Verordnung Nutzer zu dezentralen Web3-Plattformen treiben könnte, die standardmäßig auf Datenschutz ausgelegt sind.
Kritiker der Chatkontrolle befürchten, dass die massenhafte Überwachung die bürgerlichen Freiheiten einschränken und die Sicherheit durch geschwächte Verschlüsselung gefährden könnte. Es wird auch argumentiert, dass automatisierte Analysetools zu vielen Fehlalarmen führen könnten.




