China will Gold-Knotenpunkt für Zentralbanken werden

China plant, sich als Verwahrstelle für Goldreserven anderer Zentralbanken zu etablieren. Die People’s Bank of China (PBOC) möchte damit ihre Position im globalen Finanzsystem stärken. Dieser Schritt erfolgt inmitten steigender Goldpreise.

Die People’s Bank of China (PBOC) nutzt die Shanghai Gold Exchange (SGE), um Zentralbanken befreundeter Nationen zum Kauf und zur Lagerung von Gold innerhalb Chinas zu bewegen. Mindestens ein Land in Südostasien hat bereits Interesse bekundet.

Chinas strategische Beweggründe umfassen die De-Dollarisierung, die Reduzierung der Abhängigkeit vom US-Dollar und die Förderung des Yuan. Geopolitische Spannungen und die Angst vor Sanktionen, wie die Einfrierung russischer Vermögenswerte im Jahr 2022, veranlassen Zentralbanken zur Diversifizierung ihrer Reserven.

Die PBOC kauft seit zehn Monaten in Folge Gold. Im zweiten Quartal 2025 beliefen sich die Goldreserven Chinas auf 2298,53 Tonnen, was etwa 4,9 % der chinesischen Devisenreserven entspricht.

Die Initiative könnte das institutionelle Interesse an Gold weiter steigern und die Preise stützen. Im September 2025 erreichte Gold ein neues Rekordhoch von fast 3.790 US-Dollar pro Unze.

Die Shanghai Gold Exchange (SGE) hat sich zur weltweit größten physischen Goldbörse entwickelt. Im Jahr 2023 wurden dort etwa 54.000 Tonnen Gold abgewickelt, was etwa 75 % des globalen Handelsvolumens entspricht.

Zentralbanken kaufen Gold, um ihre Reserven zu diversifizieren, die Abhängigkeit von Fremdwährungen zu verringern und das Vertrauen in ihre Volkswirtschaften zu stärken. Die Goldkäufe der Zentralbanken erreichten im Jahr 2022 mit 1.136 Tonnen den höchsten Stand seit 1967.

Die USA halten mit 8.133,5 Tonnen die größten Goldreserven, gefolgt von Deutschland (3.352 Tonnen), Italien (2.452 Tonnen) und Frankreich (2.437 Tonnen). China liegt mit rund 2.298,53 Tonnen an fünfter Stelle.