NYDIG: Kritik an irreführender Krypto-Bewertung

NYDIG kritisiert die mNAV-Metrik (Market Net Asset Value) als irreführend bei der Bewertung von Krypto-Treasury-Unternehmen. Greg Cipolaro von NYDIG bezeichnet mNAV als „völlig unzureichend“. Eine Neubewertung sei nötig, da operative Geschäfte und komplexe Kapitalstrukturen vernachlässigt werden.

Die mNAV-Metrik, die von Krypto-Treasury-Unternehmen verwendet wird, berücksichtigt oft nicht die operativen Geschäfte und andere Vermögenswerte dieser Unternehmen. Viele Firmen betreiben neben dem Halten von Kryptowährungen auch andere Geschäftsbereiche, die in der Bewertung nicht angemessen berücksichtigt werden.

Ein weiteres Problem ist die Berücksichtigung von nicht umgewandelten Wandelanleihen in der mNAV-Berechnung. Dies kann zu einer Unterschätzung der Verbindlichkeiten führen, da Gläubiger in Stressphasen eher Bargeld als Aktien verlangen.

mNAV stellt lediglich die BTC-Treasury gegen die vollständig verwässerte Marktkapitalisierung dar. Die Metrik erfasst weder die Bilanzstruktur noch weitere Unternehmenswerte.

NYDIG empfiehlt, den Fokus stattdessen auf die „Prämie relativ zur umfassenden Nettovermögenslage“ zu legen. Maßgeblich sei, zu welchem Auf- oder Abschlag die Aktie im Verhältnis zu den gesamten Net Assets gehandelt wird. Dazu zählen Cash, Bitcoin-Bestände und der Wert des operativen Geschäfts.

NYDIG befürwortet einen Multi-Metriken-Ansatz, der NAV (Net Asset Value), angepasstes mNAV und Aktienprämien kombiniert, um die betriebliche Nachhaltigkeit und Kapitalstruktur zu beurteilen.

Die Kritik an der mNAV-Metrik fällt in eine Zeit, in der viele öffentlich gehandelte Bitcoin-Treasury-Unternehmen unter ihrem mNAV handeln. Dies könnte auf bevorstehende Übernahmen hindeuten.

Die jüngste Übernahme von Semler Scientific durch Strive Asset Management hat die Diskussion über die Bewertung von Bitcoin-Treasury-Unternehmen neu entfacht.