Forscher haben gravierende Sicherheitsmängel in der Satellitenkommunikation aufgedeckt. Demnach werden sensible Daten unzureichend geschützt übertragen und können mit geringem Aufwand abgefangen werden. Dies betrifft private Nachrichten ebenso wie militärische Informationen.
Eine Studie zeigt, dass rund die Hälfte aller geostationären Satellitensignale unverschlüsselt übertragen werden. Dies ermöglicht es Angreifern, mit relativ einfachen Mitteln auf sensible Informationen zuzugreifen.
Mit Equipment im Wert von etwa 800 Dollar konnten Forscher private Nachrichten, Internetdaten, interne Kommunikationsströme von Unternehmen und sogar militärische Informationen abfangen.
„Wir waren schockiert. Wir dachten, so kritische Systeme wären selbstverständlich verschlüsselt. Doch immer wieder stellten wir fest: Sie waren es nicht“, so Projektleiter Aaron Schulman von der UCSD.
Zu den abgefangenen Daten gehörten unter anderem SMS von T-Mobile-Nutzern, Daten von Flugpassagieren sowie interne Kommunikation von Energieversorgern, Ölplattformen und Banken.
Besonders brisant waren ungeschützte Übertragungen des mexikanischen Militärs mit Informationen zu Standorten von Hubschraubern, Schiffen und Einsatztruppen.
Kryptograf Matt Green von der Johns Hopkins University äußerte sich besorgt über die Leichtigkeit, mit der diese Informationen zugänglich sind und dass ein Großteil davon noch lange offen bleiben wird.
„Es ist erschreckend, wie leicht zugänglich diese Informationen sind. Und ein Großteil davon wird noch lange offen bleiben“, sagte Kryptograf Matt Green.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Satellitenkommunikation deutlich unsicherer ist, als bisher angenommen. Unternehmen und Regierungen müssen handeln, um diese Sicherheitslücken zu schließen.




