Ripple CEO Brad Garlinghouse hat Wall-Street-Banken scharf für ihre Opposition gegen die Zulassung von Krypto-Firmen zu Fed Master Accounts kritisiert. Er wirft ihnen Heuchelei und wettbewerbsfeindliches Verhalten vor, da sie Krypto-Unternehmen benachteiligen.
Garlinghouse bemängelt, dass Lobbyisten der Wall Street den Zugang von Krypto-Firmen wie Ripple zu den Master Accounts der US-Notenbank (Fed) blockieren wollen. Diese Konten sind für Institutionen unerlässlich, die direkt mit der US-Zentralbank interagieren.
Fed Master Accounts ermöglichen die direkte Integration in das US-Finanzsystem und den Zugang zu den Zentralbankensystemen. Garlinghouse argumentiert, dass Krypto-Firmen, die sich an die gleichen Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche und illegaler Finanzierung halten, auch den gleichen Zugang zur Finanzinfrastruktur haben sollten.
Wenn wir über die gleichen Standards sprechen, dann sollten wir auch Zugang zur gleichen Infrastruktur haben. Es ist inkonsequent, das eine zu sagen und das andere abzulehnen.
Ripple hat über seine Tochtergesellschaft Standard Custody & Trust Co. einen Antrag auf einen Fed Master Account gestellt. Regulatorische Bedenken hinsichtlich Liquidität, Verwahrung und Compliance erschweren jedoch die Genehmigung.
Die Fed behält sich das Recht vor, den Zugang zu Master Accounts auf Institutionen zu beschränken, die sie für sicher und konform hält. Garlinghouse argumentiert, dass die Zulassung von Krypto-Firmen zu Master Accounts zu mehr Stabilität, verbesserter Aufsicht und Risikominderung im Finanzsystem beitragen würde.
Garlinghouse erwähnte, dass Banken, die früher nicht an einer Zusammenarbeit mit Ripple interessiert waren, nun Möglichkeiten der Partnerschaft im Zusammenhang mit Ripples Stablecoin-Projekt RLUSD prüfen. Ripple strebt eine nationale Banklizenz vom US Office of the Comptroller of the Currency (OCC) an.
Die Auseinandersetzung findet vor dem Hintergrund statt, dass Krypto-Unternehmen Schwierigkeiten haben, Zugang zum traditionellen Bankensystem zu erhalten.
Die Federal Reserve hat zwar Richtlinien für die Vergabe von Master Accounts an Institute mit „neuartigen Chartern“ veröffentlicht, aber die Umsetzung gestaltet sich schwierig. Das Unternehmen Custodia Bank klagt beispielsweise gegen die Fed wegen der Verzögerung bei der Bearbeitung seines Antrags.




