MEV-Bot-Exploit vor US-Gericht: Brüder angeklagt

Ein aktueller Fall vor einem US-Gericht, in dem ein MEV-Bot-Exploit verhandelt wird, wirft wichtige Fragen zu den rechtlichen Grauzonen im Kryptobereich auf. Zwei Brüder werden beschuldigt, durch die Ausnutzung einer Schwachstelle im Ethereum-Netzwerk Millionen erbeutet zu haben. Der Fall könnte rechtliche Standards für die Verwendung digitaler Beweismittel prägen.

MEV steht für ‚Maximal Extractable Value‘ (maximal extrahierbarer Wert). MEV-Bots sind automatisierte Programme, die entwickelt wurden, um durch die Manipulation der Transaktionsreihenfolge innerhalb eines Blockchain-Netzwerks Gewinne zu maximieren. Sie operieren im Bereich des dezentralen Finanzwesens (DeFi) und nutzen Blockchain-Mechanismen, um sich einen Vorteil zu verschaffen.

Im Mai 2025 wurde in den USA Anklage gegen die Brüder Anton und James Peraire-Bueno erhoben. Sie sollen durch einen MEV-Bot-Exploit etwa 25 Millionen US-Dollar erbeutet haben. Ihnen werden Betrug, Verschwörung zum Betrug und Geldwäsche vorgeworfen. Konkret wird ihnen vorgeworfen, MEV-Trading-Bots mit gefälschten Signaturen dazu gebracht zu haben, profitable Transaktionen preiszugeben.

Experten zufolge könnte das Urteil in diesem Fall dazu beitragen, die rechtlichen Grenzen rund um die MEV-Extraktion abzustecken. Einige argumentieren, dass MEV-Bots an sich nicht illegal sind.

Der Fall ist von Bedeutung, weil er die erste Strafverfolgung im Zusammenhang mit Ethereum MEV-Boost-Transaktionen darstellt. Um die Herkunft der Gelder zu verschleiern, sollen die Brüder Briefkastenfirmen und ausländische Handelsplattformen genutzt haben.

MEV-Bots nutzen fortschrittliche Algorithmen und Hochgeschwindigkeitsexekution, um profitable Gelegenheiten in Echtzeit zu erkennen und auszunutzen. Sie optimieren Gasgebühren, um die Priorisierung ihrer Transaktionen sicherzustellen. Es gibt verschiedene Arten von MEV-Bots, die auf unterschiedliche Strategien spezialisiert sind.

Die Nutzung von MEV-Bots ist jedoch nicht ohne Risiken. Dazu gehören hoher Wettbewerb, hohe Gasgebühren und Marktschwankungen. MEV-Bots können selbst Ziel von Angriffen werden, wie ein Fall von 2025 zeigt, bei dem ein Exploit in der Zugriffskontrolle zum Verlust von 180.000 Dollar in Ether führte.

Während einige argumentieren, dass MEV-Bots zur Markteffizienz beitragen können, bergen andere Praktiken das Potenzial für Missbrauch und Marktmanipulation.

Die Entwicklung der Rechtsprechung in diesem Bereich wird entscheidend sein, um Klarheit zu schaffen und einen Rahmen für die verantwortungsvolle Nutzung von MEV-Technologien zu schaffen.