Die britische Steuerbehörde HMRC intensiviert ihre Bemühungen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung bei Krypto-Assets. Im aktuellen Steuerjahr wurden bereits deutlich mehr Warnschreiben an Krypto-Investoren versandt als im Vorjahr. Die Behörde erhält zudem verstärkten Zugang zu Transaktionsdaten von Krypto-Börsen.
Die HMRC hat im Steuerjahr 2024–25 fast 65.000 sogenannte ‚Nudge Letters‘ an Krypto-Investoren verschickt. Diese Schreiben sollen Investoren dazu auffordern, ihre Steuererklärungen freiwillig zu korrigieren.
Dies stellt eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr dar, in dem 27.700 solcher Schreiben versandt wurden. Insgesamt wurden in den letzten vier Jahren über 100.000 dieser Schreiben verschickt.
Ab 2026 wird die HMRC im Rahmen des Crypto-Assets Reporting Framework (CARF) der OECD automatisch Zugang zu globalen Börsendaten erhalten.
Experten weisen darauf hin, dass viele Investoren sich ihrer Steuerpflichten im Zusammenhang mit Krypto-Assets möglicherweise nicht bewusst sind. Selbst der Tausch einer Kryptowährung gegen eine andere kann eine steuerpflichtige Transaktion auslösen.
Gewinne aus dem Verkauf von Krypto-Assets unterliegen der Kapitalertragssteuer (Capital Gains Tax, CGT). Wenn die Gewinne den jährlichen Steuerfreibetrag übersteigen, fällt Steuer an.
Ab Januar 2026 müssen Krypto-Dienstleister gemäß CARF bestimmte Informationen über ihre Nutzer sammeln und an die HMRC melden. Dazu gehören Name, Adresse, Geburtsdatum, Steueransässigkeit und die Steueridentifikationsnummer.
Bei Nichteinhaltung drohen Strafen von bis zu 300 Pfund pro Nutzer. Die HMRC schätzt, dass die neuen Regeln bis April 2030 zusätzliche Steuereinnahmen in Höhe von 315 Millionen Pfund generieren werden.




