Bolivien: Blockchain gegen Korruption?

Boliviens neuer Präsident Rodrigo Paz, der am 8. November sein Amt antrat, plant den Einsatz von Blockchain-Technologie zur Bekämpfung der Korruption. Paz gewann die Stichwahl am 19. Oktober 2025 und beendete damit fast 20 Jahre linker Herrschaft. Das Land befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise.

Korruption ist in Bolivien ein weit verbreitetes Problem. Bürger betrachten Justiz, Polizei und öffentliche Verwaltung als besonders korrupt. Im Korruptionswahrnehmungsindex 2024 von Transparency International belegt Bolivien Platz 133 von 180 Ländern. Die häufigen Regierungsstürze und Verfassungsänderungen trugen zur Instabilität bei.

Die Blockchain-Technologie soll durch erhöhte Transparenz und Rückverfolgbarkeit zur Korruptionsbekämpfung beitragen. Ein konkreter Plan oder Gesetzesentwurf zur Implementierung von Blockchain-Lösungen zur Korruptionsbekämpfung wurde bisher nicht veröffentlicht. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Energieversorgung und der Devisenreserven im Zusammenhang mit der Nutzung von Kryptowährungen.

Rodrigo Paz warb für nationale Lösungen ohne IWF-Kredite. Er argumentierte, dass Bolivien sich selbst aus der Krise befreien könne, wenn die Korruption aufhöre.

Die Verwendung von nicht von der Zentralbank ausgegebenen Währungen ist in Bolivien untersagt. Im Juni 2024 hob die Zentralbank das Verbot der Nutzung von Kryptowährungen für Finanzinstitute auf, um die finanzielle Modernisierung voranzutreiben. Es wird geschätzt, dass über 252.000 Bolivianer digitale Vermögenswerte halten.

Bolivien befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise, die durch sinkende Erdgasexporte, hohe Inflation und Treibstoffknappheit gekennzeichnet ist.