US-Hilfe für Argentinien: Ende von Mileis libertärer Utopie?

Argentinien kämpft mit hoher Inflation und Armut. Präsident Javier Milei verfolgt eine radikale Schocktherapie mit massiven Einschnitten. Internationale Hilfe, auch aus den USA, soll die Wirtschaft stabilisieren, doch es gibt erhebliche Kritik.

Die argentinische Wirtschaft ist stark angeschlagen. Präsident Milei, ein selbsternannter Anarchokapitalist, setzt auf eine ‚Schocktherapie‘, die vor allem massive Einschnitte bei Staatsausgaben und Sozialleistungen vorsieht. Eines seiner zentralen Wahlversprechen war die Dollarisierung der Wirtschaft.

Um die Wirtschaft zu stabilisieren, haben internationale Organisationen wie der IWF und die Weltbank milliardenschwere Hilfspakete zugesagt. Der IWF hat einen neuen Kredit in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar über vier Jahre freigegeben. Die Weltbank steuert 12 Milliarden Dollar bei. Argentinien ist mit über 44 Milliarden US-Dollar der größte Schuldner des IWF.

Die USA haben ebenfalls Unterstützung signalisiert. Finanzminister Scott Bessent deutete an, dass die USA bereit seien, die argentinische Zentralbank mit 20 Milliarden Dollar zu stützen. Diese Unterstützung wird von einigen als Teil einer ‚wirtschaftlichen Monroe-Doktrin‘ gesehen.

Kritiker sehen in der US-Hilfe eine Verschwendung von Steuergeldern und eine Unterstützung von Hedgefonds, die in argentinische Staatsanleihen investiert sind.

Die Dollarisierung soll Argentinien eine stabile Währung geben und die Inflation bekämpfen. Kritiker warnen jedoch, dass Argentinien dadurch die Möglichkeit verlieren würde, auf externe Schocks zu reagieren. Zudem könnte die Dollarisierung die Industrie in eine Rezession treiben.

Die Politik von Präsident Milei ist umstritten. Der US-Ökonom Joseph Stiglitz kritisiert die Wirtschaftspolitik und sieht die hohe Verschuldung als nicht tragfähig an. Kürzungen im Gesundheitswesen und Bildungssystem bedrohen die Daseinsvorsorge.

Trotz der wirtschaftlichen Erholung lebt weiterhin rund die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich Mileis demokratischer Integrität.

Die US-Rettungsaktion und die IWF-Kredite sollen Argentinien helfen, seine Wirtschaft zu stabilisieren. Ob die Dollarisierung und die ‚Schocktherapie‘ von Präsident Milei zum Erfolg führen werden, ist jedoch ungewiss.