Die US-Notenbank (Fed) diskutiert die Einführung sogenannter ‚Skinny Master Accounts‘, um Fintech-Unternehmen den Zugang zum Zahlungsverkehrssystem zu erleichtern. Dieser Schritt zielt darauf ab, Innovationen zu fördern und gleichzeitig die Risiken zu minimieren. Ein solcher Account unterscheidet sich wesentlich von traditionellen Master Accounts.
Christopher Waller, ein Gouverneur der Federal Reserve, schlug vor, einen vereinfachten ‚Payment Account‘ oder ‚Skinny Master Account‘ zu schaffen. Dieser soll speziell auf die Bedürfnisse von Zahlungsdienstleistern zugeschnitten sein, die bisher auf Master Accounts von Drittbanken angewiesen sind. Viele Fintech-Apps könnten davon profitieren.
Im Gegensatz zu traditionellen Master Accounts bieten ‚Skinny‘ Accounts keine Überziehungskredite oder Notfallkredite. Zudem werden Guthaben auf diesen Konten nicht verzinst, und es könnten Guthabenobergrenzen gelten. Die Bearbeitungszeiten sollen jedoch verkürzt werden.
Waller betonte, dass die Zahlungslandschaft sich stark verändert hat und die Federal Reserve Schritt halten muss. Die ‚Skinny Master Accounts‘ sollen Innovationen im Zahlungsverkehr fördern.
Das Konzept erinnert an frühere Anträge von ‚Narrow Banks‘ wie The Narrow Bank (TNB), die darauf abzielten, Einlagen bei der Fed zu parken und Zinsen zu kassieren. TNB wurde jedoch ein Master Account verweigert, da die Fed Bedenken hinsichtlich der Stabilität des Finanzsystems und der Geldpolitik äußerte.
TNB plante, Gelder von Einlegern anzunehmen und diese direkt bei der Fed zu hinterlegen, um Zinsen zu erhalten. Diese Zinsen sollten, abzüglich einer Gebühr, an die ursprünglichen Einleger weitergegeben werden.
Die Fed argumentierte, dass die Gewährung eines Master Accounts an TNB ein unangemessenes Risiko für die Stabilität des US-Finanzsystems darstellen und die Fähigkeit der Fed zur Umsetzung der Geldpolitik beeinträchtigen würde.
Die ‚Skinny‘ Master Accounts könnten den Wettbewerb im Finanzsektor ankurbeln, indem sie Fintechs einen direkteren Zugang zum Zahlungsverkehr ermöglichen. Die Fed will durch Beschränkungen sicherstellen, dass die Risiken für das Finanzsystem begrenzt bleiben.




