Bitcoin-Streit: Ex-Premier vs. Ex-Mitarbeiter in Georgien

In Georgien eskaliert ein Streit um Millionen von US-Dollar in Bitcoin. Im Zentrum steht Bidzina Ivanishvili, ein Milliardär und ehemaliger Premierminister, der gegen seinen einst engen Mitarbeiter, Giorgi Bachiashvili, vorgeht. Bachiashvili wird Veruntreuung von Kryptowährungen vorgeworfen.

Der Kern des Konflikts dreht sich um den Vorwurf, dass Bachiashvili im Jahr 2017 8.986 Bitcoins im Wert von 43 Millionen US-Dollar unterschlagen hat. Angeblich soll er lediglich 636.900 US-Dollar an Ivanishvili zurückgezahlt haben.

Ein Gericht ordnete an, dass Bachiashvili etwa 9.000 Bitcoins an Ivanishvili zurückzahlen muss. Andernfalls sollen seine persönlichen Vermögenswerte zum aktuellen Marktwert von Bitcoin verkauft werden.

Bachiashvili wurde in Abwesenheit zu 11 Jahren Haft wegen Veruntreuung und Geldwäsche verurteilt.

Bachiashvili und seine Mutter bezeichnen den Fall als persönliche Vendetta Ivanishvilis. Sie behaupten, Bachiashvili werde im Gefängnis misshandelt und sei Ivanishvilis ‚persönlicher Gefangener‘.

Ivanishvilis Anwalt argumentiert, Bachiashvili habe die Kryptowährungen unrechtmäßig angeeignet und nichts vorgelegt, um dies zu widerlegen.

Georgien hat sich zu einem Zentrum für Bitcoin-Mining entwickelt, begünstigt durch günstige Energiepreise und eine liberale Krypto-Gesetzgebung. Das Land hat einen beachtlichen Anteil am globalen Bitcoin-Hashrate.

Die Regierung Georgiens bemüht sich, die Krypto-Regulierung an die der Europäischen Union anzupassen, um ein ‚Drehkreuz‘ für die Kryptoindustrie zu werden.

Transparency International hat die Verurteilung Bachiashvilis als ‚entbehrend sowohl rechtlicher als auch faktischer Grundlagen‘ kritisiert.