Wald-Tokenisierung: Deutsches Startup will CO₂-Markt retten

Das deutsche Startup Greenkeeper setzt auf Wald-Tokenisierung, um den CO₂-Markt transparenter zu gestalten. Durch die Blockchain-Technologie sollen CO₂-Zertifikate fälschungssicherer werden. Das Ziel ist, das durch Skandale erschütterte Vertrauen in den CO₂-Markt wiederherzustellen.

Greenkeeper, ein Unternehmen aus München, hat sich zum Ziel gesetzt, der größte Wald-Zertifizierer Europas zu werden. Das Unternehmen setzt dabei auf ein durchgängiges, auditierbares System, welches ex-post statt ex-ante, satellitengestützt, mit Speichergarantie und MiCA-Konformität arbeitet.

Smart Forest tokenisiert Bäume, indem es für jeden real existierenden Baum ein fälschungssicheres Zertifikat erstellt. Diese Zertifikate werden als Non-Fungible Token (NFT) nach den ERC-721/ERC-1155-Standards auf der Ethereum-Blockchain abgebildet. Die Token können über die Website von Smart Forest erworben werden und dienen als Gegenwert für physisch existierende Bäume.

Die Tokenisierung ermöglicht es auch Privatanlegern, in Wald zu investieren. Bäume sind permanent von Wert, nicht nur als Setzlinge oder als gefälltes Holz.

Die Tokenisierung bietet mehrere Vorteile: Sie schafft Transparenz und Nachvollziehbarkeit durch die Blockchain, bekämpft Greenwashing durch die dezentrale Struktur und vereinfacht Investments. Investoren können mit kleineren Beträgen teilnehmen, was die hohe Kostenbarriere im traditionellen Immobilienbereich aufbricht.

In Deutschland gibt es bereits einen nationalen CO₂-Preis für Wärme und Verkehr, der aktuell bei 55 Euro pro Tonne liegt und nächstes Jahr auf maximal 65 Euro steigen soll. Ab 2028 soll das System durch den europäischen Emissionshandel (ETS2) ersetzt werden. Die EU plant Preisstabilisierungsmechanismen, um extreme Schwankungen zu vermeiden.

Komplexe Prozesse und Anforderungen der Zertifizierung sowie schwache Preissignale erschweren den Markteintritt für Waldeigentümer. Es besteht ein Bedarf an mehr Transparenz, um mehr Akzeptanz zu schaffen.