MSCI-Entscheidung: Risiken für Krypto-Markt im Blick

Die Krypto-Märkte stehen vor einer potenziellen Phase der Unsicherheit. Grund dafür ist eine anstehende Entscheidung des Indexanbieters MSCI. Die Entscheidung betrifft die Zulassung von Unternehmen mit Krypto-Beständen in wichtigen Aktienindizes und könnte den Bitcoin-Kurs beeinflussen.

MSCI evaluiert derzeit, ob Unternehmen, deren Wert hauptsächlich auf Krypto-Beständen basiert, weiterhin in seinen Indizes gelistet bleiben sollen. Ein besonderer Fokus liegt auf Firmen, die weniger operative Geschäftstätigkeit aufweisen und deren Geschäftsmodell dem eines Investmentfonds ähnelt.

MSCI zieht in Betracht, einen Schwellenwert von 50 % Krypto-Beständen an der Bilanzsumme festzulegen. Unternehmen, die diesen Wert überschreiten, könnten von einer Indexaufnahme ausgeschlossen werden. Besonders im Fokus steht MicroStrategy (MSTR) aufgrund ihrer umfangreichen Bitcoin-Bestände.

Ein Ausschluss aus MSCI-Indizes könnte zu erheblichem Verkaufsdruck führen, da Indexfonds gezwungen wären, Aktien der betroffenen Unternehmen abzustoßen.

J.P. Morgan schätzt, dass allein ein Ausschluss von MicroStrategy aus MSCI-Indizes zu Kapitalabflüssen von bis zu 2,8 Milliarden US-Dollar führen könnte. Andere Schätzungen gehen sogar von bis zu 8,8 Milliarden US-Dollar aus, falls andere Indexanbieter dem Beispiel folgen.

Ein verstärkter Ausverkauf von Aktien wie MicroStrategy könnte sich negativ auf den Bitcoin-Preis auswirken, da das Unternehmen als Proxy für Bitcoin-Investments gilt. Die Entscheidung könnte auch die institutionelle Glaubwürdigkeit von Unternehmen, die Krypto-Investments anbieten, untergraben.

MSCI hat Ende Oktober 2025 eine Konsultationsphase gestartet, die bis zum 31. Dezember 2025 läuft. Die endgültige Entscheidung und Bekanntgabe werden für den 15. Januar 2026 erwartet. Mögliche Änderungen würden im Februar 2026 in Kraft treten.

Bitcoin ist zuletzt unter die Marke von 90.000 US-Dollar gefallen. Analysten führen den Rückgang unter anderem auf makroökonomische Unsicherheiten und Abflüsse aus Krypto-ETFs zurück. Es gibt Anzeichen für ein Deleveraging am Krypto-Markt, was den Abwärtsdruck verstärkt.