JPMorgan navigiert im Kryptobereich mit einer Strategie der Gegensätze. Einerseits bietet die Bank nun Bitcoin-bezogene Finanzprodukte für Privatanleger an. Andererseits wurden Konten von Krypto-Unternehmern geschlossen, was Fragen aufwirft.
JPMorgan hat ein strukturiertes Produkt angekündigt, das an den iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock gekoppelt ist. Dieses Produkt bietet Anlegern die Möglichkeit, von Kurssteigerungen von Bitcoin zu profitieren, birgt aber auch erhebliche Risiken.
Das Produkt bietet potenziell eine 1,5-fache Rendite auf die Gewinne des IBIT bis zum Jahr 2028. Es bietet einen teilweisen Schutz vor Verlusten, jedoch nur, wenn der IBIT-Kurs nicht um mehr als 30 % fällt. Wenn der IBIT bis Dezember 2026 ein vordefiniertes Kursziel erreicht, zahlt die Bank die Note vorzeitig zurück und garantiert eine Mindestrendite von 16 %.
JPMorgan weist darauf hin, dass Anleger im schlimmsten Fall ihr gesamtes Kapital verlieren könnten, wenn Bitcoin während der Laufzeit des Produkts abstürzt.
Parallel zur Einführung des Bitcoin-Produkts schloss JPMorgan Chase die Konten von Jack Mallers, dem CEO des Bitcoin-Zahlungsunternehmens Strike. Mallers gab an, dass er keine klare Begründung für die Kontoschließung erhalten habe.
Die Bank verwies lediglich auf ‚besorgniserregende Aktivitäten‘. Der Vorfall hat in der Krypto-Community Besorgnis über ‚Debanking‘ ausgelöst, d.h. die Verweigerung von Bankdienstleistungen für Krypto-Unternehmen.
Einige Beobachter sehen in der Kontoschließung ein Zeichen für die anhaltende Skepsis traditioneller Finanzinstitute gegenüber Bitcoin und Kryptowährungen. Andere vermuten, dass JPMorgan gezielt gegen Bitcoin vorgeht.
Die beiden genannten Ereignisse verdeutlichen die komplexe und vielschichtige Strategie von JPMorgan im Umgang mit Kryptowährungen.
Einerseits öffnet sich die Bank für Bitcoin-Investitionen. Andererseits zeigt die Kontoschließung, dass JPMorgan weiterhin vorsichtig agiert und Risiken im Zusammenhang mit Krypto-Unternehmen minimieren möchte. JPMorgan betrachtet Krypto zunehmend als handelbare Makro-Anlageklasse, die von institutioneller Liquidität beeinflusst wird.




