Die Bank of Japan (BoJ) steht kurz vor einer bedeutenden geldpolitischen Weichenstellung: Experten erwarten eine Anhebung der Leitzinsen auf ein Niveau, das seit etwa drei Jahrzehnten nicht mehr erreicht wurde. Diese mögliche Zinserhöhung am 18./19. Dezember 2025 könnte erhebliche Auswirkungen auf globale Finanzmärkte haben, insbesondere auf volatile Anlagen wie Bitcoin.
Für die kommende Sitzung der Bank of Japan am 18. und 19. Dezember 2025 rechnen Marktteilnehmer mit einer Erhöhung des Leitzinses um 25 Basispunkte von aktuell 0,50 % auf 0,75 %. Sollte dies geschehen, würde der Zinssatz Japans den höchsten Stand seit 1995 markieren. Die letzte Anpassung erfolgte im Januar 2025, als die BoJ die Zinsen von 0,25 % auf 0,50 % anhob.
Gouverneur Kazuo Ueda hat die Absicht der BoJ zur Normalisierung der Geldpolitik bekräftigt, da die Zielinflationsrate von 2 % zunehmend als nachhaltig erreichbar gilt. Weitere Gründe für diese straffere Ausrichtung sind erwartete höhere Lohnsteigerungen aus den Shunto-Verhandlungen und die anhaltend negative Realverzinsung. Auch die abgeschwächte Yen-Notierung, die importierte Inflation verstärkt, spielt in die Entscheidung hinein.
Die Zinserhöhung der BoJ hat bereits zu Nervosität an den Kryptomärkten geführt, insbesondere aufgrund des Yen-Carry-Trades.
Der Yen-Carry-Trade, bei dem Investoren günstig Yen aufnahmen, um in renditestärkere, risikoreiche Anlagen weltweit, einschließlich Bitcoin, zu investieren, steht durch steigende japanische Zinsen unter Druck. Ein teureres Leihen von Yen könnte zur Auflösung dieser Positionen führen, was den Verkauf von Vermögenswerten wie Bitcoin zur Folge haben könnte.
Einige Analysten gehen jedoch davon aus, dass die Auswirkungen begrenzt bleiben könnten. Sie verweisen darauf, dass spekulative Anleger bereits signifikante Netto-Long-Positionen in Yen-Futures halten, was das Risiko eines plötzlichen, extremen Yen-Anstiegs und damit verbundener Panikverkäufe verringern könnte.




