XRP expandiert über seine native Blockchain hinaus und integriert sich in die Ökosysteme von Ethereum und Solana. Dies geschieht durch sogenannte „Wrapped XRP“ (wXRP), die zwar die Liquidität erweitern, jedoch laut Experten ein signifikantes Risiko bergen.
Die Integration von XRP in Blockchains wie Ethereum und Solana erfolgt primär über „Wrapped XRP“ (wXRP), eine 1:1-gedeckte Repräsentation des nativen XRP-Tokens. Hex Trust hat am 12. Dezember 2025 wXRP für Ethereum, Solana, Optimism und HyperEVM gestartet, um die DeFi-Liquidität zu erhöhen und die Interoperabilität mit dem Ripple-Stablecoin RLUSD zu verbessern. Der Start war mit einer Total Value Locked (TVL) von 100 Millionen US-Dollar verbunden. Auch andere Anbieter wie Coinbase (cbXRP auf Base) und Axelar (eXRP auf der XRPL EVM Sidechain) bieten gewrappte XRP-Versionen an.
Das Konzept des „unsichtbaren Layers“ bezieht sich auf die komplexen Mechanismen hinter Wrapped Tokens und Cross-Chain-Brücken. Im Gegensatz zum vertrauenslosen XRP-Token erfordern wXRP-Varianten mehrere Vertrauensebenen. Dazu gehören die Verwahrer, die die eigentlichen XRP-Tokens halten, die Cross-Chain-Brücken, die den Zustand zwischen den Blockchains koordinieren, und die Rücknahme-Mechanismen.
Brücken stellen eine erhebliche Angriffsfläche dar und waren allein in der ersten Hälfte des Jahres 2025 für DeFi-Verluste von über 1,5 Milliarden US-Dollar verantwortlich.
Das Kernproblem liegt in der Verlagerung des Risikos vom Blockchain-Konsens zu zentralisierten Vermittlern und experimentellen Infrastrukturen. Nutzer von gewrapptem XRP sind abhängig von der Solvenz der Verwahrer, der Sicherheit der Brücken und der Funktionalität der Rücknahmeprozesse. Diese Risiken entfallen bei der nativen Abwicklung auf dem XRP Ledger.
Die Erweiterung der XRP-Liquidität durch Wrapping stellt somit einen Kompromiss dar: tiefere Liquidität wird im Austausch für konzentrierte, systemische Risiken in den Bereichen Verwahrung, Brücken und Smart Contracts erkauft.
