Die Erwartung einer bevorstehenden Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BoJ) Ende 2025 hat die globalen Finanzmärkte verunsichert und zu spürbaren Reaktionen bei Risikoanlagen wie Kryptowährungen geführt. Die Notenbank signalisierte einen restriktiveren geldpolitischen Kurs, was Investoren zu Vorsicht mahnt.
Die Bank of Japan wird voraussichtlich um den 19. Dezember 2025 eine Anhebung ihres Leitzinses um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent beschließen. Dies wäre der höchste Zinsstand seit etwa 30 Jahren. Die Finanzmärkte haben diese Maßnahme größtenteils bereits eingepreist, doch die Aussicht auf weniger „billiges Geld“ und eine Normalisierung der Geldpolitik in Japan, einem wichtigen Liquiditätsanker, führte zu Nervosität.
Die Erwartung einer Zinserhöhung in Japan hat sich tendenziell negativ auf den Kryptowährungsmarkt ausgewirkt.
Anfang Dezember 2025 verzeichnete Bitcoin einen schnellen Abverkauf von über 8 Prozent, während Ethereum fast 9 Prozent fiel. Am 19. Dezember 2025 setzten Bitcoin, Ethereum und Ripple ihre Korrekturphasen fort und verzeichneten Verluste von nahezu 3 Prozent, 8 Prozent bzw. 10 Prozent. Bitcoin notierte zu diesem Zeitpunkt um die 85.300 US-Dollar.
Historische Daten zeigen, dass Bitcoin nach früheren Zinserhöhungen der BoJ kurzfristig gefallen ist. Beispielsweise sank Bitcoin nach der Entscheidung vom März 2024 um 27 Prozent, nach der Anhebung vom Juli 2024 um 30 Prozent und nach der Zinserhöhung vom Januar 2025 ebenfalls um 30 Prozent. Diese Muster deuten auf eine konsistente Tendenz zu starken Rückgängen nach einer Straffung der BoJ-Geldpolitik hin.
Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der BoJ-Entscheidung hat die Risikobereitschaft in asiatischen Märkten gedämpft. Am 16. Dezember 2025 verzeichneten asiatische Börsen, insbesondere im Technologiesektor, deutliche Abschläge. Der japanische Leitindex Nikkei-225 gab um 1,5 Prozent nach.
Nach einer Phase der Entschuldung, die durch das Schließen von Carry-Trades verursacht wird, könnte sich die Absicherungsfunktion von Bitcoin als „supranationales Asset“ mittelfristig verstärken.
Kapital könnte dann in diese hochliquiden, global übertragbaren Kern-Krypto-Assets zurückfließen, was ihre Preise allmählich stabilisieren oder sogar zu einem Anstieg führen könnte.




