Digitaler Euro: EU-Rat einigt sich auf Verhandlungsposition

Der Rat der Europäischen Union hat eine wichtige Verhandlungsposition zum digitalen Euro beschlossen. Ziel ist eine innovative digitale Währung, die sowohl online als auch offline nutzbar sein soll und die europäische Souveränität stärkt.

Die im Dezember 2025 beschlossene Position sieht vor, dass der digitale Euro jederzeit und überall verfügbar sein wird, auch ohne Internetverbindung. Diese Offline-Funktion soll die Resilienz des Zahlungssystems bei Ausfällen erhöhen und ein hohes Maß an Privatsphäre, vergleichbar mit Bargeld, gewährleisten. Transaktionen werden lokal erfasst und bei Wiederherstellung der Verbindung mit dem Zentralbuch synchronisiert.

Online-Transaktionen sollen direkt über das Hauptbuch der Zentralbank oder über autorisierte Vermittler abgewickelt werden. Dies stärkt die europäische Zahlungssouveränität und reduziert die Abhängigkeit von ausländischen Zahlungsanbietern. Der digitale Euro wird als Ergänzung zum Bargeld konzipiert, nicht als Ersatz.

Der digitale Euro kann zur strategischen Autonomie und wirtschaftlichen Sicherheit Europas beitragen sowie die internationale Rolle des Euro stärken.

Ein hoher Datenschutz ist zentral. Bei Offline-Zahlungen sollen nur Zahler und Empfänger Transaktionsdaten einsehen können. Die EU-Kommission strebt an, dass weder die EZB noch nationale Zentralbanken Online-Transaktionsdaten identifizierten Nutzern zuordnen können.

Der legislative Prozess, inklusive Trilog-Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament, wird voraussichtlich nicht vor 2026 abgeschlossen sein. Eine Pilotphase könnte 2027 starten, mit einer möglichen Einführung für die Öffentlichkeit ab 2029.

Um übermäßige Abflüsse von Giralgeld zu verhindern, sind Haltelimits für digitale Euro-Bestände geplant. Die EZB schlug 3.000 EUR vor, während Banken eher 500 EUR befürworten.